Max Verstappen: «Irgendwann hat man keine Lust mehr darauf»
Bei Weltmeister Max Verstappen mehren sich offenbar die Zweifel an seiner Formel-1-Zukunft. Der Grund dafür ist der immer weiter anschwellende Kalender.
Das Wichtigste in Kürze
- Max Verstappen übt einmal mehr Kritik an seinem vollgepackten Terminkalender.
- Er verbringe schon mehr als einen Monat im Jahr mit Marketing-Aktivitäten.
- Der Holländer fordert schon seit längerem eine Reduktion der Rennen pro Jahr.
Eigentlich könnte Max Verstappen mit dem aktuellen Zustand der Formel 1 zufriedener sein als die meisten anderen. Der Holländer fährt seinem dritten Weltmeistertitel in Folge entgegen und sitzt im vielleicht dominantesten Auto aller Zeiten. Am Saisonende könnte der Holländer bereits der Fahrer mit den drittmeisten Grand-Prix-Siegen sein.
Aber der Red-Bull-Superstar ist auch einer der schärfsten Kritiker der aktuellen Formel 1. So würde sich der Holländer eine Abkehr von den V6-Hybrid-Motoren wünschen, ebenso wie kleinere und leichtere Autos. Vor allem aber würde Max Verstappen gerne den Renn-Kalender deutlich reduzieren.
Max Verstappen: «Die Leute denken: Was jammert der?»
«Ich sorge mich um den Sport, den ich immer sehr mochte», erklärt Verstappen im Interview mit «De Telegraaf». «Ich mag ihn immer noch – aber nur noch bis zu einem gewissen Grad», so Verstappen. Viele Veränderungen in den letzten Jahren seien in die falsche Richtung gegangen, meint der Red-Bull-Pilot.
«Es ist auch nicht so, dass ich völlig gegen Veränderungen bin, wie manchmal behauptet wird. Aber es müssen Veränderungen sein, die der Formel 1 nützen. Warum muss man Sachen ändern, wenn die Dinge gut laufen?», fragt der Holländer mit Blick auf die jüngst eingeführten Sprint-Rennen.
Die Formel 1 dürfe finanziellen Gewinn nicht über alles andere stellen, so Verstappen. «Die Leute denken sich jetzt vielleicht: Der verdient eine Menge Geld, was jammert der Kerl? Aber es geht um das Wohlbefinden, darum, wie man Dinge erlebt, und nicht darum, wie viel man verdient.»
Dicht gestaffeltes Programm abseits der Formel 1
«Ich denke manchmal, dass ich zu viel zu tun habe, und dann frage ich mich manchmal: Ist es das noch wert?», gibt der WM-Führende zu. Der vollgepackte Grand-Prix-Kalender mit 24 Rennen im kommenden Jahr sei dabei nur ein Problem. «Für mich geht es auch darum, was ich nebenbei noch alles erledigen muss.»
«Der Donnerstag vor einem Rennen ist mit den ganzen Medienterminen schon ziemlich lang. Ausserhalb der Rennwochenenden gibt es noch die Arbeit im Simulator», zählt Max Verstappen auf. «Und mehr als einen Monat im Jahr verbringe ich mit Marketing-Arbeit. Irgendwann hat man darauf keine Lust mehr.»