Max Verstappen nach Van 't Hoff-Tragödie: «Jeddah ist gefährlicher»
Der Unfalltod von Dilano van 't Hoff erschütterte am Wochenende die Motorsportwelt. Formel-1-Weltmeister Max Verstappen versteht die Kritik an Spa aber nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Max Verstappen nimmt die Rennstrecke Spa-Francorchamps nach Kritik in Schutz.
- Die belgische Traditionsstrecke sei nicht gefährlicher als andere Kurse im F1-Kalender.
- Am Wochenende war Dilano van 't Hoff (†18) in Spa tödlich verunglückt.
Die Motorsport-Welt trauert um ein junges Talent: Am Samstag verunglückte Dilano van 't Hoff (†18) beim Rennen der Formula-Regional-EM im belgischen Spa-Francorchamps. Der tödliche Unfall wies frappierende Ähnlichkeit mit der Tragödie um Anthoine Hubert (†22) im Jahr 2019 auf.
Beide verunglückten in Spa kurz nach der berüchtigten Kurvenkombination Raidillon de l'Eau Rouge. Beide wurden nach einem zunächst unbedenklichen Unfall zurück auf die Strecke geschleudert und von nachfolgenden Fahrzeugen getroffen. Und in beiden Fällen wurde anschliessend Kritik an der Traditionsstrecke in den Ardennen laut.
Max Verstappen versteht Kritik an Spa nicht
Nach der Tragödie um van 't Hoff am Wochenende forderte etwa Aston-Martin-Pilot Lance Stroll einen Umbau von Eau Rouge. Die Stelle sei viel zu gefährlich für den modernen Motorsport. Selbst die Formel-1-Piloten hätten in diesem Streckenbereich Angst um ihr Leben, so Stroll.
Weltmeister Max Verstappen – für den der Belgien-GP ein halbes Heimrennen ist – kann die Kritik nicht verstehen. «Natürlich ist es eine ziemlich gefährliche Stelle», gibt der Holländer mit belgischer Mutter zu. «Aber für mich ist zum Beispiel der erste Sektor in Jeddah noch gefährlicher», so Verstappen.
Dort könne ein Unfall genauso schlimm ausgehen wie jener seines Landsmanns van 't Hoff in Spa-Francorchamps. «Wenn man durch die Kurven sechs, sieben und acht fährt, kann es das Gleiche sein. Es ist alles blind, du weisst nicht, was auf dich zukommt», schildert der Holländer. «Ich bin froh, dass dort noch nichts passiert ist.»
«Man muss untersuchen, warum sie neu gestartet sind»
Zudem sei der Unfall erst nach Eau Rouge passiert, nämlich auf der Kemmel-Geraden. Hier sieht Max Verstappen durchaus Raum für Verbesserungen. «Was man dort vielleicht verbessern kann, ist, mehr Platz zu schaffen. Man könnte die Leitplanken nach aussen verlegen – im Moment springt man sehr schnell wieder auf die Strecke zurück.»
Verantwortung sieht der Holländer unterdessen bei der Rennleitung. Den späten Neustart bei Regen und schlechter Sicht hält Verstappen für mitschuldig an der Tragödie. «Ich denke, man muss in erster Linie untersuchen, warum sie neu gestartet sind. Es ist eine grosse Rennserie mit vielen Autos.»
«Es sind aufstrebende Talente, die vielleicht etwas mehr riskieren», so Max Verstappen. «Sie wollen zeigen, dass sie die besten sind. Bei diesen Sichtverhältnissen war es einfach unmöglich, irgendwas zu sehen. Also denkt man sich, wenn der Fahrer vor mir Vollgas geht, dann gehe ich auch Vollgas», meint Verstappen.