Mercedes: Erste Formel-1-Ausfahrt für Jungstar Kimi Antonelli (17)

Mercedes sucht nach wie vor nach einem Nachfolger für Rekordweltmeister Lewis Hamilton (39). Der Brite wechselt nach der laufenden Saison von den Silberpfeilen zu Ferrari. Sein Cockpit beim deutschen Hersteller ist noch unbesetzt – aber die Liste der möglichen Nachfolger wird kürzer.

Wunschkandidat Max Verstappen hat bei Red Bull einen laufenden Vertrag, Fernando Alonso hat bei Aston Martin verlängert. Die besten Chancen hat aktuell wohl Noch-Ferrari-Pilot Carlos Sainz, der eine bärenstarke Saison fährt. Und dann ist da mit Andrea Kimi Antonelli (17) noch ein Rohdiamant aus dem eigenen Nachwuchs.

Der Italiener hätte trotz seines jungen Alters bereits genug FIA-Punkte für eine Superlizenz. Die Formel 3 hat er nach zwei Formula-Regional-Titeln im Vorjahr einfach übersprungen. In der Formel 2 ist Antonelli aktuell auf Gesamtrang neun. In Melbourne holte er im Hauptrennen mit Rang vier sein bisher bestes Resultat.

Der kometenhafte Aufstieg – 2021 gab Antonelli erst sein Auto-Debüt in der Formel 4 – hat Folgen: Bei Mercedes denkt man ernsthaft darüber nach, den 17-Jährigen im kommenden Jahr ins Hamilton-Cockpit zu setzen. Die Vorbereitung auf ein mögliches Grand-Prix-Debüt hat diese Woche in Österreich so richtig begonnen.

Am Steuer des Mercedes W12 aus dem Jahr 2021 absolvierte Antonelli seine ersten Formel-1-Kilometer. Theoretisch hätte er auch ein aktuelleres Auto pilotieren dürfen. Mercedes-Teamchef Toto Wolff gab sich über diese Entscheidung zynisch: «Wir wollten ihm zeigen, was ein richtig gutes Auto ist, bevor er das 2022er-Auto fährt.»

Im letzten Weltmeister-Auto von Mercedes – der W12 gewann die Konstrukteurs-WM – gab Antonelli nun seine Premiere. «Es war eine unglaubliche Erfahrung, ich habe jede Sekunde genossen. Wir hatten leider ein bisschen Schneefall und konnten nicht so viel fahren», berichtet der Italiener.

Auch am Donnerstag durfte der 17-Jährige nochmals ins Cockpit klettern. Dass er im kommenden Jahr bereits Formel-1-Pilot sein wird, scheint beschlossene Sache. Offen ist aber noch, ob es direkt für das Mercedes-Cockpit reicht. Möglich wäre auch der Umweg über Williams, wie ihn zuletzt auch George Russell gegangen ist.