Mercedes: Teamchef Toto Wolff testet mit Kimi Antonelli – und crasht
Formel-2-Jungstar Andrea Kimi Antonelli gilt als möglicher Nachfolger von Lewis Hamilton bei Mercedes. Teamchef Toto Wolff machte sich nun selbst ein Bild.
Das Wichtigste in Kürze
- Mercedes-Teamchef Toto Wolff leistet sich in Imola einen Abflug.
- Der Österreicher testete mit Jungstar Andrea Kimi Antonelli im GT3-Renner.
- Antonelli ist mit seinen erst 17 Jahren schon Kandidat für ein Formel-1-Cockpit.
Die Teamchefs der Formel 1 kommen aus ganz unterschiedlichen Hintergründen: Einige, wie Mike Krack von Aston Martin, sind von Beginn an Ingenieure oder Mechaniker. Andere hingegen haben selbst Motorsport-Vergangenheit. Red-Bull-Teamchef Christian Horner etwa war früher ein – mässig erfolgreicher – Formel-3000-Pilot.
Und auch Toto Wolff, heute bei Mercedes am Kommandostand, sass früher selbst am Steuer. Der Österreicher kann sogar einen Klassensieg bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring vorweisen. Allerdings trifft man den 52-Jährigen heutzutage nur noch selten selbst auf der Rennstrecke an.
Jüngst wagte der Mercedes-Boss mal wieder einen Ausflug auf die Rennstrecke – und der ging in die Hose: Wolff crashte in Imola am Steuer eines Mercedes AMG GT3 Evo. Gegenüber österreichischen Medien gibt sich der Teamchef gelassen. «Mein fahrerisches Können ist zurzeit nicht ideal», gesteht er.
Toto Wolff zerlegt einen GT3-Boliden
«Beim Test in Imola hatte ich ein Problem mit der Traktionskontrolle. Nach zwei Runden bin ich in der Wand gepickt», so seine Beschreibung des Unfalls. Passiert ist der Abflug in der Rivazza-Kurve, der letzten Kurve vor der Start-Ziel-Geraden auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari. Allerdings blieb Wolff dabei unverletzt – anders als der GT3-Mercedes.
Nach einer kurzen Reparaturpause (samt neuer Front-Partie) konnte der Renner aber zurück auf die Strecke. Gut so, denn Wolff war in Imola nicht alleine unterwegs: Er teilte sich den GT3-Boliden mit Andrea Kimi Antonelli und dessen Vater Marco Antonelli. Ersterer ist Mercedes-Junior in der Formel 2, letzterer selbst ein noch aktiver Rennfahrer.
Mercedes denkt über ein Wunderkind nach
Beim Test wollte sich Wolff wohl auch ein aktuelles Bild von seinem Rohdiamanten verschaffen. Denn Antonelli Junior ist mit seinen erst 17 Jahren bereits Formel-1-Kandidat bei Mercedes. Der Italiener könnte kommende Saison das Cockpit von Lewis Hamilton übernehmen, der zu Ferrari wechselt.
Die eigentlich grösste Hürde dafür hat das italienische Wunderkind bereits genommen: 2022 und 2023 sammelte er insgesamt vier Meistertitel in Nachwuchsserien und damit genug Punkte für die Superlizenz. Die Formel 3 übersprang er, in der Formel 2 sammelte er in vier Rennen bislang dreimal Punkte.