Mercedes: Spanien-GP als letzte Chance für extreme Seitenkästen
Der Mercedes W13 sorgte bei seiner Premiere ohne Seitenkästen für Aufsehen. Doch das Konzept überzeugt nicht – und könnte bald wieder verschwinden.
Das Wichtigste in Kürze
- Mercedes kämpft nach wie vor mit seinem neuen Formel-1-Renner.
- Der W13 kann mit Red Bull und Ferrari noch nicht mithalten.
- Womöglich stampfen die Silberpfeile das Seitenkasten-Konzept ganz ein.
Es war eines der grossen Gesprächsthemen beim zweiten Vorsaison-Test der Formel 1 in Bahrain: Der Mercedes W13 wurde – anders als beim ersten Test in Barcelona – praktisch ohne Seitenkästen enthüllt.
Das radikale Konzept sorgte für hitzige Debatten, sogar über die Legalität wurde gestritten. Die Vorteile waren auf dem Papier überzeugend: Weniger Luftwiderstand, dadurch höherer Top-Speed auf den Geraden.
Mercedes hofft auf Lösung für «Porpoising»
Aber bei den Silberpfeilen unterschätzte man wohl die Auswirkungen auf die aerodynamische Stabilität. Der W13 ist mehr vom berüchtigten «Porpoising», dem Hüpfen auf den Geraden, betroffen als die Konkurrenz.
Die Seitenkästen sollen dafür mitverantwortlich sein. Während die Konkurrenz hier mit mehr Abtrieb den Luftstrom besser regelt, muss Mercedes mit mehr Bodenfreiheit reagieren. Das kostet Rundenzeit – und ist mitverantwortlich für die Formkrise.
Beim Spanien-GP am Wochenende bringen die Silberpfeile deshalb ein grosses Update-Paket ans Auto. Neben einem überarbeiteten Unterboden ist der W13 nun mit einem zusätzlichen Leitwerk vor den Venturi-Tunneln ausgestattet.
Seitenkasten-Fehlschlag wäre doppelt bitter
Trotzdem wird das F1-Gastspiel in Barcelona für das Seitenkasten-Konzept zum Prüfstein: Hier fuhr man beim ersten Vorsaison-Test noch mit dem alten Konzept. Der direkte Vergleich soll entscheiden, ob Mercedes seine radikale Lösung einstampft.
Das wäre ein herber Rückschlag für das Team von Rekordweltmeister Lewis Hamilton. In die Entwicklung der extremen Seitenkästen ist zweifellos eine ordentliche Summe geflossen. Erweist sich das als Fehlschlag, schmerzt das angesichts der Budget-Obergrenze doppelt.