Mercedes – Toto Wolff: «Werden Hamilton und Russell besser managen»
Im kommenden Jahr fährt mit George Russell ein neuer Pilot für Mercedes in der Formel 1. Das Stallduell mit Lewis Hamilton könnte aber zum Pulverfass werden.
Das Wichtigste in Kürze
- George Russell wird in der kommenden Saison Teamkollege von Lewis Hamilton bei Mercedes.
- Der junge Brite ist schnell und ehrgeizig – wird er zum Pulverfass wie einst Nico Rosberg?
- Teamchef Toto Wolff weiss: Er muss die Fahrerpaarung besser managen als damals.
Seit der Rückkehr von Mercedes in die Formel 1 waren nur vier Piloten Stammfahrer bei den Silberpfeilen. Michael Schumacher und Nico Rosberg bildeten die erste Fahrerpaarung, bis Lewis Hamilton den Rekordweltmeister 2013 ablöste.
Und nach Rosbergs Titelgewinn und Rücktritt am Saisonende 2016 holte man Valtteri Bottas ins Team. Für den Finnen ist nun nach fünf Jahren Endstation. 2022 wird George Russell als fünfter Mercedes-Stammpilot der Moderne im Cockpit sitzen.
«Können das mittlerweile besser managen»
Die Fahrerpaarung Hamilton-Bottas wird man bei Mercedes aber noch lange in angenehmer Erinnerung behalten – weil sie weitgehend problemfrei war. Nach der aufgeladenen Stimmung zwischen Rosberg und Hamilton war das eine willkommene Abwechslung.
Sich wie der Finne einfach dem arrivierten Serienweltmeister Hamilton unterordnen, dürfte George Russell aber nicht im Sinn haben. Der 23-Jährige gewann in den Nachwuchsklassen Titel um Titel. Nach drei Jahren beim Nachzügler-Team Williams sollen endlich Siege her.
Dass es zwischen dem Jungstar und dem siebenfachen Weltmeister kracht wie einst mit Rosberg, glaubt Teamchef Toto Wolff aber nicht. «Ich glaube, dass wir das als Team mittlerweile besser managen können», so der Österreicher zu «Motorsport-Total».
Mit Rosberg und Hamilton sei man «ins Ungewisse geschlittert», meint Wolff. Kein Wunder, schliesslich waren die beiden bis zur gemeinsamen Mercedes-Zeit eng befreundet. Aber im Kampf um Siege und Titel ging die Freundschaft zu Bruch.
Mercedes baut langfristig auf Russell
Deshalb entschied man sich als Rosberg-Nachfolger zur Saison 2017 für eine ruhige Lösung. Die hiess Valtteri Bottas – der damalige Mercedes-Junior Pascal Wehrlein blieb auf der Strecke. Das deutsche Supertalent hätte damals zu viel Risiko für erneuten Zwist bedeutet.
Mit Russell erwartet Wolff hingegen eine ähnliche Dynamik wie einst mit Schumacher und Rosberg. «Du hast den Zauberer und den Zauberlehrling», so Wolff. «Ich glaube, diese Rollenverteilung ist beiden klar.»
Russell soll bei Mercedes langsam als Nachfolger für Lewis Hamilton aufgebaut werden. Der siebenfache Weltmeister wird beim Saisonstart nächstes Jahr schon 37-jährig sein. Dass er mit 40 noch in der Formel 1 fährt, hat Hamilton immer wieder für unwahrscheinlich erklärt.