Mercedes: Ultimatum für Technik-Chef nach verpatztem Saisonstart?
Mercedes hat wohl auch 2023 nichts mit dem Titelkampf in der Formel 1 zu tun. Bei den Silberpfeilen wackelt nun offenbar auch Technik-Chef Mike Elliott.
Das Wichtigste in Kürze
- Mercedes liegt zum Saisonstart der Formel 1 deutlich hinter Red Bull und Ferrari zurück.
- Sogar Aston Martin könnte in der Hackordnung an den Silberpfeilen vorbeigezogen sein.
- Der Druck im Team steigt – das Auto-Konzept muss über den Haufen geworfen werden.
Der Saisonstart in der Formel 1 hat Mercedes nach dem Aufwärtstrend der Vorsaison einen Dämpfer verpasst: Die schwarzen Silberpfeile waren in Bahrain nicht konkurrenzfähig. Lewis Hamilton und George Russell belegten nur die Plätze fünf und sieben.
Besonders bitter: Mit Aston Martin fiel man hinter einen eigenen Kunden zurück. Im Heck des AMR23, den Fernando Alonso auf Rang drei pilotierte, steckt ein Antriebsstrang von Mercedes. Vor allem der Fortschritt bei Aston Martin gibt den Silberpfeilen zu denken.
«Zeropod»-Konzept gilt als gescheitert
Und laut der italienischen Website «formu1a.uno» steigt nun intern der Druck auf Technik-Chef Mike Elliott. Demnach soll dem Chef-Entwickler ein Ultimatum gestellt worden sein, um das Team wieder auf Schiene zu bringen.
Dabei geht es vor allem um die konzeptuelle Ausrichtung bei der Weiterentwicklung. Das «Zeropod»-Konzept mit den enorm schmalen Seitenkästen hat man mittlerweile nämlich abgeschrieben. Nun steht die Frage im Raum, wohin die Entwicklung gehen soll.
Mercedes steht vor schwieriger Entscheidung
Allerdings wirft eine Neuentwicklung im Bereich der Seitenkästen das Team dramatisch zurück. Geplante Upgrades im Bereich von Unterboden, Diffusor und Heckflügel wären damit hinfällig. Der veränderte Luftstrom macht diese Entwicklungen praktisch unbrauchbar.
Zudem ist aufgrund der Budget-Obergrenze auch ein «B-Spec»-Auto kein Thema. In der Vergangenheit konnten Teams ein verkorkstes Konzept weiterentwickeln und parallel ein neues Auto entwerfen. Die Kosten-Deckelung macht das aber unmöglich.
Damit steht Mercedes schon nach dem ersten Saisonrennen vor einer schwierigen Entscheidung: Opfert man die Saison 2023 und konzentriert sich ganz auf den Nachfolger des W14? Oder versucht man mit aggressiver Entwicklung, das aktuelle Auto zu retten?