Mick Schumacher: Ist nach Doppel-Punkten der Knoten nun geplatzt?
Mick Schumacher ist der Start in seine zweite Formel-1-Saison misslungen. Der Deutsche dreht aber zur Saisonhalbzeit auf und findet plötzlich in die Spur.
Das Wichtigste in Kürze
- Mick Schumacher fährt beim Österreich-GP als Sechster zu seinem besten Formel-1-Ergebnis.
- Der Deutsche punktet zum zweiten Mal innerhalb einer Woche.
- In Österreich wirkte Schumacher nach seinen ersten WM-Punkten sichtlich befreit.
Wer die Karriere des Mick Schumacher durch die Nachwuchsrennserien verfolgt hat, erkennt ein bekanntes Muster: Pünktlich zur Halbzeit in seiner zweiten Saison zündet der Deutsche (23) plötzlich den Turbo.
In der Formel 4 fuhr er im zweiten Jahr knapp an den Titeln in Italien und Deutschland vorbei. In der Formel 3 startete er eine Serie von acht Siegen in zwölf Rennen, die ihm den Meistertitel brachte. Und in der Formel 2 sieht die Statistik im Meisterjahr 2020 ähnlich aus.
Mick Schumacher nach ersten WM-Punkten befreit
Und bei Saisonhalbzeit in seinem zweiten Formel-1-Jahr packt der Deutsche nun ebenfalls seine besten Leistungen bisher aus. Starker Achter in Silverstone, noch stärkerer Sechster in Österreich – und plötzlich scheint der Knoten geplatzt zu sein.
Dabei war seine Zukunft in der Formel 1 noch vor eineinhalb Monaten mehr als fraglich. Beim Monaco-GP hatte Mick Schumacher seinen Haas in Einzelteile zerlegt, der zweite teure Crash in dieser Saison. Teamchef Günther Steiner stellte ihm die Rute ins Fenster.
Keine Euphorie bei Haas – zum Glück
Es folgte ein unaufgeregter, aber zumindest problemloser Aserbaidschan-GP – und dann der Durchbruch in Kanada. Ohne den Motor-Defekt wären schon da die Punkte gekommen, die Schumacher schliesslich in Silverstone folgen liess.
Bei Haas reagiert man auf den Erfolgslauf richtig – nämlich gelassen. Die nächsten Tiefpunkte werden zweifellos kommen. Aber Schumacher wirkte in Österreich befreit und selbstbewusst – das fehlte ihm bisher in der Formel 1.
Beim Ungarn-GP bringt Haas Ende Juli das einzige geplante grosse Update ans Auto. Dann könnte das US-Team noch einen Schritt nach vorne machen. Womöglich reicht es sogar, um Alfa-Sauber den sechsten WM-Rang streitig zu machen.