MotoGP: Andrea Iannone droht eine Sperre – wer fährt bei Aprilia?
Auch wenn seitens Aprilia noch keine Stellungnahme zu den Doping-Vorwürfen gegen Andrea Iannone kam: Es braucht womöglich einen Ersatzfahrer für die MotoGP.
Das Wichtigste in Kürze
- Die positive Doping-Probe von Andrea Iannone sorgt für Bewegung auf dem Fahrermarkt.
- Aprilia braucht einen tauglichen Ersatzfahrer, sollte sich der Verdacht erhärten.
- Testfahrer Smith sowie die Ex-MotoGP-Piloten Abraham und Pasini kommen in Frage.
Eine Woche vor Weihnachten schlug die Nachricht in der Welt der MotoGP ein wie eine Bombe. Dem Italiener Andrea Iannone wurde in einem Doping-Test im November das anabole Steroid Nandrolon nachgewiesen. Der 13-fache Grand-Prix-Sieger ist deshalb vorerst gesperrt, er wartet auf die Öffnung der B-Probe.
Sein Aprilia-Team hat sich noch nicht zu den Anschuldigungen gegen den Italiener geäussert. Klar ist: Sollten sich die Vorwürfe durch die B-Probe bestätigen, gilt das als Vertragsbruch durch Iannone. Aprilia würde den 30-Jährigen mit sofortiger Wirkung vor die Türe setzen. Allerdings bräuchte man dringend einen Ersatzmann für die MotoGP-WM.
Aus aktueller Sicht gibt es dafür zwei ernsthafte Kandidaten: Bradley Smith und Karel Abraham. Der Brite ist Testfahrer bei der Marke aus Noale und hat reichlich Erfahrung in der MotoGP. Er durfte für Aprilia 2019 schon vier Wildcard-Einsätze bestreiten, holte dabei aber keine Punkte. In der MotoE-Meisterschaft wurde Smith 2019 Vizemeister.
Comeback in der MotoGP für Abraham oder Pasini?
Für den Tschechen spricht zum einen seine unmittelbare Verfügbarkeit, zum anderen seine Aprilia-Vergangenheit. Abraham fuhr von 2005 bis 2009 eine Maschine aus Noale in der 125er- und 250er-WM. 2013 pilotierte er eine Claiming-Rule-Aprilia in der MotoGP. Für 2020 wurde er vom Avintia-Ducati-Team vor die Türe gesetzt und erklärte eigentlich seinen Rücktritt.
Ein Kandidat könnte auch Routinier Mattia Pasini werden. Der 34-Jährige sammelte 2012 ebenfalls auf einer ART-Aprilia MotoGP-Erfahrung. Danach kehrte er in die Moto2-WM zurück, fuhr dort 2017 und 2018 je zu einem Sieg. In der abgelaufenen Saison bestritt er nicht weniger als 12 Rennen als Ersatzpilot.
Noch will man in Noale den Teufel nicht an die Wand malen. Deshalb hält sich Aprilia bedeckt zur Zukunft von «The Maniac». Bis zur Öffnung der B-Probe ist auch nicht mit einer Stellungnahme des Teams zu rechnen. Hinter den Kulissen werden aber schon die Weichen für das scheinbar Unausweichliche gestellt.