MotoGP: Fällt der Einstieg von BMW zur Saison 2027 ins Wasser?
Eigentlich galt es als gesichert, dass BMW ab 2027 in der MotoGP antreten würde. Doch das Motorsport-Budget wird gekürzt – sogar das Superbike-Projekt wackelt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Einstieg von BMW in die MotoGP steht auf wackeligen Beinen.
- Grund dafür sind Budget-Kürzungen beim deutschen Hersteller.
- Sogar das erfolgreiche WorldSBK-Programm ist nicht gesichert.
Fällt der geplante Einstieg von BMW in die MotoGP in der Saison 2027 doch noch ins Wasser? Der deutsche Hersteller galt für die nächste Regel-Generation eigentlich als gesicherter Neuzugang im Starterfeld der Motorrad-WM. Doch hinter den grossen Plänen steht plötzlich ein noch grösseres Fragezeichen.
Denn wie BMW-Rennleiter Sven Blusch gegenüber «Motorsport-Total» bestätigt, wird das Rennsport-Budget für 2025 gekürzt. Denn die wirtschaftliche Lage beim deutschen Auto-Giganten ist angespannt – Spar-Massnahmen sind gefordert. In solchen Fällen wird gerne der Rotstift beim Motorsport angesetzt.
«Das Budget wird für das kommende Jahr etwas reduziert», erklärt Blusch. «Das hilft sicher nicht mit Blick auf unsere strategische Ausrichtung. Doch es ist wichtig, dass wir Motorsport zu einem wesentlichen Bestandteil von BMW Motorrad machen. Intern gibt es viele Gespräche, ich kann aber nicht abschätzen, wie gross das Budget in Zukunft sein wird.»
Droht dem Superbike-Projekt das Aus?
Erstes Opfer der Budget-Kürzungen ist das Superbike-Programm rund um WM-Leader Toprak Razgatlioglu: Für 2025 wird der BMW-Einsatz in der seriennahen Weltmeisterschaft von vier auf zwei Motorräder reduziert. Das deutsche Kunden-Team Bonovo, das zuletzt Werks-Status genoss, fällt weg.
Dabei hatte man erst im letzten Jahr das Investment in der WorldSBK hochgefahren – unter anderem mit der Razgatlioglu-Verpflichtung. Dem Türken wird der WM-Titel kaum noch zu nehmen sein. Doch wie die Zukunft aussieht – insbesondere im Hinblick auf ein MotoGP-WorldSBK-Doppelprogramm – steht aktuell in den bayrischen Sternen.
Einstieg in die MotoGP wird intensiv geprüft
Blusch macht den BMW-Fans zumindest kleine Hoffnungen, dass der MotoGP-Einstieg tatsächlich stattfindet. «Wir müssen den weltweiten Motorrad-Rennsport weiter analysieren. Die MotoGP ist natürlich die oberste Priorität, die wir uns anschauen. Doch es dauert noch einige Monate, um etwas dazu zu sagen», erklärt der BMW-Rennleiter.
Auf einen Einstieg zum Debüt des neuen Reglements 2027 will sich BMW nicht festlegen. «Wenn wir 2027 nicht einsteigen, dann bedeutet das nicht, dass es 2028 nicht auch noch möglich wäre. Wir untersuchen das Thema weiter», übt sich Blusch in Diplomatie. Klar ist aber, dass man dann im Nachteil gegenüber den etablierten Herstellern wäre.