MotoGP: Lockt Yamaha das Gresini-Team weg von Ducati?
Mit Marc Marquez hat Gresini in der MotoGP einen Superstar verpflichtet – aber wohl nur für ein Jahr. Die Zukunft könnte sogar abseits von Ducati liegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Yamaha will in der MotoGP in der kommenden Saison wieder ein Kundenteam stellen.
- Zuletzt wurde über eine Zusammenarbeit mit Pramac spekuliert.
- Nun zeichnet sich aber ab: Gresini wechselt von Ducati zu Yamaha.
Die Verpflichtung von Marc Marquez nach seinem Abschied von Honda war ein Riesencoup für Gresini: Das Ducati-Kundenteam hat in der laufenden Saison der MotoGP beide Marquez-Brüder unter Vertrag. Mit dem sechsfachen Weltmeister darf man sich sogar Aussenseiter-Chancen auf den WM-Titel ausrechnen.
Aber hinter der Zukunft des italienischen Privatteams steht ein Fragezeichen, wie die spanische «AS» berichtet. Denn offenbar steht Gresini vor einem Abschied von Ducati-Motorrädern – um kommendes Jahr mit Yamaha anzutreten. Aus sportlicher Sicht ein drastischer Rückschritt.
Denn Yamaha ist aktuell weit davon entfernt, um Siege und Podestplätze zu kämpfen. Der japanische Hersteller hat in den vergangenen Jahren den Anschluss an die Spitze verloren. Zudem hat man als einzige Marke in der Motorrad-WM aktuell kein Kundenteam. Nur die beiden Werkspiloten Fabio Quartararo und Alex Rins vertreten die Yamaha-Farben.
Das soll sich schnellstmöglich ändern, wenn es nach dem scheidenden Teamchef Lin Jarvis geht. Bislang war angenommen worden, dass Yamaha das Pramac-Team von Ducati abzuwerben versucht. Doch beim Jerez-GP verdichten sich nun die Anzeichen, dass der japanische Hersteller mit Gresini einig geworden ist.
Bewegung im Fahrermarkt der MotoGP?
Ein solcher Wechsel hätte weitreichende Konsequenzen für den Fahrermarkt der MotoGP. Denn Marc Marquez gilt als heisser Kandidat auf eine Werks-Ducati in der kommenden Saison. Allerdings soll er diese wohl nicht im Ducati-Werksteam, sondern bei Pramac erhalten. Sein Teamkollege dort dürfte Fermin Aldeguer heissen.
Für die beiden aktuellen Pramac-Piloten Jorge Martin und Franco Morbidelli zeichnet sich dagegen ein Abschied ab. Vizeweltmeister Martin soll sich hinter den Kulissen mit Aprilia so gut wie einig sein. Für Morbidelli dürfte die Reise zu VR46-Ducati gehen. Dort gilt Marco Bezzecchi als abwanderungswillig – Gresini-Yamaha wäre eine mögliche Adresse.
