MotoGP – Honda-Krise: «Gehen offensichtlich in die falsche Richtung»
Honda ist in der MotoGP aktuell das abgeschlagene Schlusslicht. Nach dem US-Grand-Prix übt Teamchef Alberto Puig scharfe Kritik an der Entwicklung.
Das Wichtigste in Kürze
- Honda steht in der MotoGP aktuell auf verlorenem Posten.
- In Austin schaffte es keiner der vier Piloten in die Punkteränge.
- Repsol-Teamchef Alberto Puig schiesst gegen den Hersteller.
Es ist ein trauriges Bild, das Honda aktuell in der MotoGP abgibt: Beim Austin-Gastspiel der Motorrad-WM blieben die vier Piloten auf dem japanischen Fabrikat allesamt ohne WM-Punkte. Im Hauptrennen am Sonntag sah einzig Neuzugang Luca Marini überhaupt die Zielflagge. Sein Repsol-Teamkollege Joan Mir schied ebenso aus wie die beiden LCR-Piloten.
Entsprechend scharf ist die Kritik, die Repsol-Teamchef Alberto Puig gegenüber MotoGP.com am Circuit of the Americas auspackt – und die sich vor allem gegen die Ingenieure von Honda richtet. «Es ist ziemlich offensichtlich, dass wir in die falsche Richtung gehen», schimpft der Spanier.
In der MotoGP aktuell weit abgeschlagen
«Sie sind in Japan sehr bemüht, sie arbeiten an vielen verschiedenen Dingen. Sie haben mehr Leute angeheuert und die Arbeitskraft erhöht – es ist nicht so, dass sie schlafen», so Puig. «Aber auf der anderen Seite kommen wir einfach nicht vorwärts, und das Motorrad funktioniert einfach nicht.»
Die Entwicklung der RC213V bringe keine Verbesserung, im Gegenteil: «Wir haben grosse Veränderungen an der Maschine vorgenommen, wir haben theoretisch gute Verbesserungen erzielt. Aber man kann es auf der Strecke nicht sehen, und im Moment sind wir ein wenig verwirrt», so Puig.
Nakagami schimpft über Honda-Stillstand
Besonders frustriert zeigte sich ausgerechnet Hondas japanischer Protegé Takaaki Nakagami. «Es gibt im Moment nichts zu sagen – ich bin über die Leistung von einfach allem enttäuscht», so Nakagami. «Es ist ein ziemlich schwieriger Moment, und das habe ich so nicht erwartet.»
Der LCR-Pilot macht seinem Ärger über den Stillstand – oder sogar Rückschritt – bei Honda in Austin Luft. «Wir sind langsamer als im letzten Jahr», schimpft der 32-Jährige, der seine siebte MotoGP-Saison bestreitet. «Es ist absolut unmöglich, das zu verstehen. Niemand kann das Problem lösen, niemand kann es verbessern.»
Tatsächlich war Honda in Austin in allen Belangen langsamer als im Vorjahr. Die beste Rundenzeit einer RC213V auf dem CotA stellte Johann Zarco mit einer 2:02,38 auf. Im Vorjahr hatte Alex Rins an gleicher Stelle bei vergleichbaren Bedingungen eine 2:02,05 gefahren. Ein Jahr Entwicklung kostete Honda also mehr als drei Zehntel pro Runde ...