MotoGP: Marquez greift mit Ducati an – Bagnaia der Gejagte
Die grosse Auferstehung von Marc Marquez nach dem Wechsel von Honda zu Ducati oder das WM-Triple von Francesco Bagnaia? Die MotoGP verspricht wieder Spektakel.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Wochenende beginnt die neue Saison in der MotoGP.
- Der grosse Gejagte ist Titelverteidiger Pecco Bagnaia.
- Alle Augen sind aber auf Ducati-Neuzugang Marc Marquez gerichtet.
Bis 2020 lautete die Frage in der MotoGP nicht, ob Marc Marquez alle Rekorde brechen würde, sondern wann. Dann kam der 19. Juli und der wegen der Coronapandemie verschobene Saisonstart in Jerez de la Frontera. Marquez stürzte heftig und zog sich einen komplizierten Bruch im rechten Oberarm zu.
Eine Woche später wollte der heute 31-jährige Spanier wieder antreten, musste aber nach einer Quali-Runde das Handtuch werfen. Er büsste in der Folge hart für seine Ungeduld. Der in Mitleidenschaft gezogene Arm wird nie mehr so sein wie vor dem Unfall.
2021 gewann Marquez zwar drei Rennen, weitere kamen aber nicht mehr hinzu. Damit war auch das an Arroganz grenzende Selbstverständnis auf der Maschine dahin. Zudem zeigte sich Honda immer weniger konkurrenzfähig gegenüber den anderen Herstellern.
Der Anfang 2020 um vier Jahre verlängerte Vertrag erwies sich für Marquez als Bumerang. So blieb der Katalane bei sechs Titeln in der Königsklasse stecken. Einen respektive zwei hinter den italienischen Legenden Valentino Rossi und Giacomo Agostini.
Neustart für Marquez in der MotoGP
Nun aber will Marquez mit der Ducati wieder angreifen. Er tritt neu an der Seite seines jüngeren Bruders Alex im Ducati-Kundenteam Gresini an. Dort will er wieder um Siege und – wie er hofft – den WM-Titel mitkämpfen können.
Wenn sich diese Hoffnung erfüllt, dürfen sich die Fans wohl auf einen packenden Dreikampf freuen. Der grosse Favorit ist Titelverteidiger Francesco Bagnaia. Im Vorjahr lieferte ihm Pramac-Ducati-Pilot Jorge Martin aber einen Thriller bis zum letzten Rennen.
Ducati dominierte 2023 nach Belieben und gewann 17 von 20 Rennen – mit nicht weniger als sechs verschiedenen Fahrern. In der Fahrerwertung belegte die Traditionsmarke aus Bologna die Plätze 1, 2, 3 und 5.
Bagnaia sicherte sich seinen zweiten Titel in Folge vor allem dank seiner Konstanz über die volle Distanz. Der ungestüme Sprintkönig Martin patzte zu oft und – wie auch im letzten Rennen in Valencia – stürzte zu häufig.
Fragezeichen in Kasachstan, weisser Fleck in Südamerika
Im Reglement gibt es keine wesentlichen Änderungen. Wie in der letzten Saison gibt es vor jedem der 21 geplanten Grand Prix ein Sprintrennen am Samstag. Neu im Kalender steht der GP von Kasachstan auf dem Sokol Racetrack bei Almaty.
Das war bereits im letzten Jahr der Fall, doch ist die Strecke noch immer nicht homologiert. Es bleibt also abzuwarten, ob es am 16. Juni zur Premiere in Zentralasien kommt.
Nicht mehr im Programm ist wegen der wirtschaftlichen Probleme der Grand Prix im Land Argentinien. Damit wird Südamerika zu einem weissen Fleck in der MotoGP-Landkarte. Dafür kehrt der Grand Prix von Aragonien zurück, womit die 21 Rennwochenenden ein Rekord wären.