MotoGP: Yamaha suspendiert Vinales nach Sabotage-Vorwurf – was nun?
In der MotoGP bahnt sich ein bizarrer Rosenkrieg an: Yamaha suspendiert Maverick Vinales. Der Spanier soll sein Motorrad absichtlich beschädigt haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Maverick Vinales ist beim Österreich-GP der MotoGP am Wochenende nicht am Start.
- Das Yamaha-Team suspendierte den Spanier – er soll sein Motorrad sabotiert haben.
- Vinales hätte Yamaha am Saisonende ohnehin verlassen – nun droht der sofortige Rauswurf.
Es war der grosse Paukenschlag zwischen dem Steiermark-GP und dem Österreich-GP der MotoGP: Yamaha legt seinen Star-Piloten Maverick Vinales zumindest vorübergehend auf Eis. Der Spanier ist beim zweiten Rennwochenende auf dem Red-Bull-Ring nur Zuschauer.
Der Grund dafür ist ebenso skurril wie schockierend: Das Team wirft seinem Fahrer vor, das eigene Motorrad absichtlich sabotiert zu haben. Vinales soll absichtlich im roten Drehzahlbereich gefahren sein, um so einen Motorschaden zu provozieren.
Erzwingt Vinales einen vorzeitigen Abschied?
Vorangegangen ist dem Ganzen offenbar ein Streit zwischen Vinales und seiner Crew. Die soll vor dem Restart nach dem schweren Unfall von Dani Pedrosa und Lorenzo Savadori die Kupplung getauscht haben. Vinales hatte sich offenbar explizit dagegen ausgesprochen.
Im Rennen lag der Spanier dann am Ende des Feldes, ehe er eine Runde vor Schluss an die Box kam. Selbst in der Boxengasse soll er den Motor noch im Drehzahlbegrenzer gehalten haben. Die Konsequenz: Seine Zukunft im Yamaha-Werksteam ist äusserst fraglich.
Am Saisonende hätte der Moto3-Weltmeister von 2013 das Team ohnehin verlassen. Schon vor Wochen einigte man sich auf eine vorzeitige Vertragsauflösung. Ob Vinales nun einen sofortigen Rauswurf provozieren wollte, ist noch unklar.
Ersatzfahrer gesucht – wohl nicht aus der MotoGP
Yamaha steht in der MotoGP damit vor einem stetig wachsenden Fahrer-Problem. Test- und Ersatzfahrer Cal Crutchlow springt bereits beim Petronas-Team für den verletzten Franco Morbidelli ein. Der fällt noch wochenlang aus, Crutchlow ist also gebunden.
Zudem müsste ein Vinales-Ersatz auch Schützenhilfe für Fabio Quartararo im Titelkampf leisten. Dafür bräuchte es einen erfahrenen Piloten. Die Ex-Yamaha-Stars Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo sind aber aus verschiedenen Gründen kein Thema.
Womöglich muss sich Yamaha also in der Superbike-WM bedienen. Andrea Locatelli ist für 2022 ein Kandidat bei Petronas-Yamaha. Er spielt im Titelkampf keine Rolle und könnte Erfahrung sammeln. Auch Ex-MotoGP-Testfahrer Kohta Nozane wäre eine Option.