Perez-Papa: «Red Bull richtet alles auf Max Verstappen aus»
Wird Sergio Perez bei Red Bull vernachlässigt? Sein Vater wirft dem Team vor, es konzentriere sich nur auf Max Verstappen – deshalb die Formkrise bei «Checo».
Das Wichtigste in Kürze
- Die beiden Red-Bull-Piloten erleben eine sehr unterschiedliche Saison.
- Max Verstappen dominiert nach Belieben – Sergio Perez hat hingegen zu kämpfen.
- Der Vater des Mexikaners glaubt: Bei Red Bull wurde gegen seinen Sohn entwickelt.
Während Max Verstappen schon kommendes Wochenende in Katar Weltmeister werden dürfte, erlebt sein Teamkollege eine schwierige Saison: Sergio Perez liegt zwar auf dem zweiten Platz der Gesamtwertung, konnte mit Verstappen aber nur zu Saisonbeginn mithalten. Perez stand im dominanten Red Bull nur achtmal auf dem Podest.
Sein Vater Antonio Perez übt im Interview mit «Esto» nun Kritik am Weltmeister-Team: «Alles ist um Max herum aufgebaut, das Auto ist auf Max abgestimmt», so Perez Senior. «Max hat den Grip gerne an der Front, Checo hat ihn lieber hinten. Er muss mit einem Auto zurechtkommen, das für Max massgeschneidert ist.»
Kämpft Perez bei Red Bull auch gegen das Auto?
Red Bull hat wiederholt die Behauptung zurückgewiesen, das Auto für Verstappen zu entwickeln. Klar ist aber, dass Verstappen und Perez sich in ihrem Fahrstil stark unterscheiden. Verstappen ist bekannt dafür, aggressiv einzulenken und ein nervöses Heck zu bevorzugen. Perez gilt mit seiner runden Fahrweise als Reifenflüsterer.
Genau diese Stärke kann der Mexikaner bei Red Bull aber nur bedingt ausspielen. Sie dürfte sogar einer der Faktoren für die regelmässigen schlechten Qualifying-Leistungen von Perez sein: Verstappen bringt den Pirelli-Reifen für eine schnelle Runde besser auf Temperatur. Sein Teamkollege hat dagegen Mühe, den Pneu zum Arbeiten zu bringen.
«Jede Marke wäre glücklich, ihn zu haben»
Trotz des grossen Rückstands auf Verstappen wird Perez auch im kommenden Jahr für Red Bull fahren. Darüber hinaus ist die Zukunft des Mexikaners jedoch unsicher. Sein Vater glaubt aber nicht, dass Perez sich bei einem Red-Bull-Aus um die Fortsetzung seiner Formel-1-Karriere sorgen müsste.
«Checo ist Zweiter in der Weltmeisterschaft. Das ist genau die Position, für die man ihn bei Red Bull angeheuert hat», so Papa Perez. «In jedem Team ist nur Platz für einen Weltmeister.» Mit seinen Leistungen habe sich sein Sohn dennoch für Top-Cockpits in der Motorsport-Königsklasse beworben.
«Er hat eine riesige Fangemeinde überall auf der Welt und ist sehr beliebt. Und er ist der einzige Fahrer aus Lateinamerika in der Formel 1», erinnert Perez senior. Das sei auch aus Marketing-Sicht ein Vorteil für den 33-Jährigen. «Jede Marke auf der Welt wäre glücklich, so einen Fahrer zu haben.»