Red Bull enthüllt den RB17: Adrian Neweys finales Meisterwerk
Die Wege von Red Bull und Adrian Newey in der Formel 1 trennen sich. Vorher wird aber noch das Meisterstück des Briten vollendet – der RB17.
Das Wichtigste in Kürze
- Adrian Newey hat mit dem RB17 ein Hypercar geschaffen.
- Es ist das erste Nicht-F1-Auto von Red Bull – und das letzte aus Neweys Feder.
- Fünf Millionen Pfund soll das Auto kosten, die Produktion ist auf 50 Stück begrenzt.
Diese brachiale Maschine ist das letzte gemeinsame Projekt von Red Bull und Adrian Newey: Am Freitag wurde der RB17 beim Festival of Speed in Goodwood enthült. Dieses Hypercar ist kein Formel-1-Auto, sondern ein reines Rennstreckenfahrzeug. Es wird von einem 1000 PS starken 4,5-Liter-V10-Motor angetrieben, ein Elektromotor liefert weitere 200 PS.
RB17 sollte der Name des Formel-1-Renners für 2021 werden, doch die Corona-Pandemie verhinderte das. In der Königsklasse fuhr stattdessen der RB16B, eine Weiterentwicklung des 2020er-Autos. Nun trägt eben das Hypercar-Monster den Namen RB17 – mit beeindruckenden Eckdaten: 900 kg schwer, fünf Meter lang, zwei Meter breit.
Die Idee zum RB17 kam Newey während eines Skiurlaubs im Jahr 2019 zu Weihnachten. Dem Design-Genie fehlte der Schnee – also fing er zu zeichnen an. Und dabei spielte die Ästhetik eine grosse Rolle, wie er verrät. «Autos auf diesem Niveau sollten etwas sein, das man wie ein Kunstwerk oder eine Skulptur behandeln kann.»
Formel-1-Leistung – aber für zwei Personen
Die Vision war vergleichsweise simpel – ein Auto, dass die Rundenzeiten eines Formel-1-Renners fahren kann. Zugleich sollte aber Platz für einen Passagier sein, um das Erlebnis teilen zu können. Newey, der selbst gerne bei Trackdays auf die Strecke geht, legte darauf besonderen Wert.
Das Chassis besteht aus Carbon-Verbundwerkstoff auf Formel-1-Niveau. Der RB17 verfügt über aktive Radaufhängung – seit 1994 in der Formel 1 verboten – für optimale Fahrzeug-Beherrschung. Alles ist auf maximale Leistung ausgerichtet. Die einzigen Grenzen in der Entwicklung waren jene der Physik.
Red Bull arbeitet seit 2020 am RB17
Die Entwicklung eines F1-Autos dauert normalerweise 12 bis 18 Monate. Die Arbeit am RB17 begann jedoch bereits vor fast vier Jahren. Das Meisterstück des Aerodynamik-Genies befindet sich seit 2020 in der Konzeptphase. «Das hat es uns ermöglicht, wirklich alles zu hinterfragen», sagt Newey.
Der Antriebsstrang wird aktuell getestet und die Entwicklungsarbeit wird im Laufe des Jahres voranschreiten. Die ersten Testfahrzeuge sollen im Sommer 2025 auf der Rennstrecke debütieren. Die Produktion ist auf 50 Fahrzeuge begrenzt, welche alle auf dem Technologie-Campus von Red Bull hergestellt werden.