Red Bull «nicht schnell genug»: Technikchef dämpft F1-Titel-Hoffnung
Wo steht Red Bull mit Titelverteidiger Max Verstappen in der neuen Formel-1-Saison? Nach anfänglichem Optimismus ist man mittlerweile offenbar skeptischer.
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Das Wichtigste in Kürze
- Red Bull sieht sich nach den Formel-1-Testfahrten nicht in der Favoritenrolle.
- Technik-Chef Pierre Wache glaubt, hinter McLaren und Ferrari zu liegen.
- Allerdings deutet sich eine grosse Lücke zwischen den beiden Fahrern an.
Wie ist das Kräfteverhältnis der Formel 1 vor dem ersten Saisonrennen wirklich einzuschätzen? Die drei Testtage in Bahrain haben nur wenig Rückschluss auf die Rangordnung zugelassen. Sicher scheinen nur zwei Dinge: Konstrukteurs-Weltmeister McLaren macht den besten Eindruck, Sauber dürfte erneut das Schlusslicht sein.
Aber dazwischen gibt es vor allem Fragezeichen – auch bei Red Bull und Weltmeister Max Verstappen. Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko gab sich nach dem Test-Auftakt optimistisch, der RB21 habe die Schwächen des Vorgängers ausgemerzt. Allerdings spulte Red Bull die wenigsten Kilometer von allen Teams ab.
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Und Technik-Direktor Pierre Wache liefert knapp zwei Wochen vor dem Saisonauftakt gegenüber «The Race» eine verhaltene Prognose ab. «Der erste Testtag war okay, am zweiten Tag haben wir keinen ‹Sweet Spot› gefunden. Und wir hatten auch einige Probleme. Daher ist es im Moment schwer zu sagen, ob wir konkurrenzfähig sind.»
McLaren und Ferrari vor Red Bull?
Der reine Blick auf die schnellsten Rundenzeiten sagt erfahrungsgemäss wenig aus. Red Bulls einzige Rennsimulation spulte Neuling Liam Lawson ab, er verlor dabei sieben Zehntel pro Runde auf McLaren-Star Lando Norris. Ferrari-Star Charles Leclerc und Mercedes-Rookie Kimi Antonelli waren knapp zwei Zehntel näher dran.
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Entsprechend sieht man sich beim Energy-Drink-Rennstall aktuell auch nicht an der Spitze der Rangordnung. «Ich denke, es wird ein enger Kampf», meint Wache mit Hinblick auf die ersten Saison-Rennen. «Im Moment sieht es nicht so aus, als ob wir schnell genug wären. Es sieht so aus, als ob McLaren und Ferrari schneller sind.»
Verstappen wohl wieder einzige Speerspitze
Allerdings darf man sich bei Red Bull zumindest beim Auto mit der Startnummer eins durchaus Hoffnungen machen. Verstappen war bei seinen Longruns am ersten Testtag schneller als McLaren-Star Norris. Lawson dürfte im Vergleich mit dem vierfachen Weltmeister deutlich zurückfallen.
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Wirklich aussagekräftig wird auch der Saisonauftakt beim Australien-GP traditionell noch nicht sein. Die Streckencharakteristik im Albert Park verzerrt die Kräfteverhältnisse üblicherweise ein wenig.
Der China-GP eine Woche später am 23. März sollte ein erstes verlässliches Bild über die Rangordnung der Formel 1 im Jahr 2025 liefern.