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Red Bull: Wer wird 2021 Teamkollege von Max Verstappen?

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Deutschland,

Bei Red Bull muss man sich langsam, aber sicher mit der Fahrerfrage befassen. Wer besetzt 2021 das zweite Cockpit neben Max Verstappen?

Red Bull Max Verstappen
Max Verstappen (Red Bull Racing) beim Eifel-GP der Formel 1 auf dem Nürburgring. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Red Bull Racing stellt sich zunehmend die Fahrerfrage für die kommende Saison.
  • Alex Albon enttäuschte auf dem Nürburgring mit mehreren schweren Fehlern.
  • Zwei andere Fahrer bewerben sich: Sergio Perez und Nico Hülkenberg.

Zwei Fahrer möchte man in der Formel 1 derzeit wirklich nicht zum Teamkollegen haben: Lewis Hamilton und Max Verstappen. Der sechsfache Weltmeister und das Red-Bull-Supertalent lassen ihre jeweiligen Stallgenossen nach Belieben alt aussehen.

Ganze 96 Punkte liegt Lewis Hamilton derzeit vor Valtteri Bottas – der WM-Titel ist so gut wie sicher. Und auch Max Verstappen hat auf seinen Stallgenossen bei Red Bull ein komfortables Polster. Gleich 83 Punkte beträgt der Vorsprung auf Alexander Albon.

Red Bull braucht eine Nummer Zwei

Das schmerzt ganz besonders, weil so keine Chance besteht, Mercedes ernsthaft anzugreifen. Eine Attacke auf den WM-Titel – ganz gleich, ob Fahrer oder Konstrukteur – braucht eine solide Nummer Zwei.

Max Verstappen Red Bull
Max Verstappen (Red Bull Racing) feiert mit Daniel Ricciardo (Renault F1) auf dem Podest nach dem Eifel-GP der Formel 1. - dpa

Eine solche hat der baldige siebenfache Weltmeister Hamilton bei Mercedes mit Valtteri Bottas hinter sich. Sollte es beim Briten einmal nicht laufen, ist der Finne meist zur Stelle, um die Punktgewinne der Konkurrenz zu minimieren.

Einen solchen Nummer-Zwei-Piloten sucht Red Bull für seine holländische Speerspitze seit Jahren vergebens. Daniel Ricciardo war für diese Rolle eine Nummer zu gross und suchte dementsprechend schnell das Weite.

Gasly und Albon spektakulär gescheitert

Seither probierte man es im Bullen-Stall mit zwei Eigengewächsen – erst Pierre Gasly, dann Alex Albon. Der Franzose scheiterte grandios, schaffte es ironischerweise erst beim B-Team Toro Rosso zu seinem ersten Podestplatz. In Monza siegte er dieses Jahr sogar sensationell.

Pierre Gasly Formel 1
Pierre Gasly nach seinem Sieg im Italien-GP der Formel 1. - keystone

Auch sein thailändisch-englischer Nachfolger im Red-Bull-Team geht neben Verstappen geradezu unter. Mit viel Glück holte er im Chaos-GP von Mugello endlich sein erstes Podest. Allerdings liegt er im zweifellos zweitbesten Auto aktuell nur auf Rang sieben in der Tabelle.

Das heizt die Spekulationen um seine baldige Ablöse bei Red Bull an. Und Bullen-Motorsportberater Helmut Marko trägt mit seinen jüngsten Aussagen noch zu den Gerüchten bei.

Hülkenberg und Perez sind im Gespräch

Drei Cockpits sind so gut wie sicher vergeben: Max Verstappen ist natürlich gesetzt. Und bei AlphaTauri wird Daniil Kvyat wohl durch das japanische Formel-2-Talent Yuki Tsunoda ersetzt. Der Honda-Protegé ist aktuell Dritter hinter Mick Schumacher und Callum Ilott.

«Über das vierte Cockpit wollen wir uns spätestens in Istanbul im Klaren sein», erklärt Marko gegenüber «F1-Insider». Und dafür gibt es neben Albon laut dem Österreicher eigentlich nur zwei Kandidaten.

Renault Ferrari Red Bull
Daniel Ricciardo (Renault) neben Alexander Albon (Red Bull), davor Charles Leclerc (Ferrari) beim Eifel-GP der Formel 1. - keystone

«Man kann die Namen ja nennen: Das sind der Hülkenberg und der Perez. Ich glaube, dass keiner in der Lage ist, Verstappen zu schlagen», meint der Motorsport-Chef von Red Bull. «Die Frage ist, wer kann so im Bereich von drei Zehntelsekunden dran sein?»

«Gute Tage» sind zu wenig für Red Bull

Albon könne das «an guten Tagen, und er ist noch jung», macht Marko dem Thailänder Hoffnung. «Fest steht aber auch: Man kann nicht nur mit einem Bein in den Titelkampf gehen. Die Konkurrenzfähigkeit ist das, was zählt.»

Auf dem Nürburgring hat sich Albon nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Mit einem schlechten Start und einem Verbremser in Kurve eins schadete er sich selbst. «Der Bremsplatte hat mein ganzes Rennen beeinträchtigt», gesteht Albon.

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Alex Albon (Red Bull) kollidiert mit Daniil Kvyat (AlphaTauri). - Twitter/@PitlaneParley

Das ruinierte er sich dann zur Rennmitte selbst mit einer unüberlegten Aktion. Nach dem Überholmanöver gegen Kvyat – noch dazu im Schwesterteam AlphaTauri – rasierte er dem Russen den Frontflügel ab. «Was macht der da?», fluchte der Russe am Funk.

Setzt Red Bull auf Routine oder Steigerungspotenzial?

Die Rennaufgabe wegen eines Motor-Defekts war für den 24-Jährigen dann fast eine Erlösung. Denn mit Leistungen wie beim Eifel-GP macht Albon keine Eigenwerbung. Schon gar nicht, wenn die beiden anderen Kandidaten so aufzeigen können.

Sergio Perez lag bis zur Safety-Car-Phase wegen Lando Norris' defektem McLaren auf Kurs, Daniel Ricciardo den Podestplatz abzujagen. Und Nico Hülkenberg fuhr bei seinem Comeback als Lance-Stroll-Ersatz vom letzten Startplatz auf Rang acht. Ohne Trainingszeit!

Nico Hülkenberg Racing Point
Nico Hülkenberg (Racing Point) beim Eifel-GP der Formel 1 auf dem Nürburgring. - dpa

Sowohl der Deutsche als auch der Mexikaner wären wohl imstande, mit Verstappen im von Marko gewünschten Drei-Zehntel-Bereich mitzuhalten. Und das wohl konstanter, als es der Thailänder vermag. Der muss sich im Saisonfinale steigern, will er sein Cockpit behalten.

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