Formel 1: Landet Perez nach Rauswurf wegen Vettel bei Red Bull?

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Russland,

Will Sergio Perez in der Formel 1 bleiben, muss er sich ein neues Cockpit suchen. Der Mexikaner hat ein paar Optionen – eine davon ist Red Bull.

Sergio Perez Formel 1
Sergio Perez (Force India) feiert seinen Podestplatz beim Aserbaidschan-GP der Formel 1 im Jahr 2018. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Sergio Perez muss bei Racing Point für Sebastian Vettel seinen Platz räumen.
  • Der Rauswurf könnte sich für den Mexikaner aber als Glücksfall erweisen.
  • Denn: Perez ist ein Thema als Teamkollege für Max Verstappen bei Red Bull!

Schon zu Saisonbeginn stand fest, dass Sebastian Vettel bei Ferrari seinen Hut nehmen muss. Bald zeichnete sich ab: Der Deutsche setzt seine Karriere in der Formel 1 fort – beim künftigen Aston-Martin-Team.

Der Verlierer des spektakulären Wechsels ist Sergio Perez, der Racing Point nach sieben Jahren verlassen muss. Trotz eines Vertrages für 2021 steht der Mexikaner am Saisonende ohne Cockpit da. Trotzdem darf er weiter auf einen Formel-1-Verbleib hoffen.

Fährt Sergio Perez auch 2021 in der Formel 1?

Denn für die kommende Saison sind bei Weitem noch nicht alle Cockpits besetzt. Nur bei Ferrari, Renault, McLaren, Williams und Racing Point stehen bereits beide Fahrer fest. Bei Mercedes ist natürlich klar, dass man mit Serienweltmeister Lewis Hamilton weitermacht.

Offene Cockpits gibt es damit nur noch bei vier Teams zu vergeben: Alfa-Sauber, Haas, AlphaTauri – und Red Bull. Und bei drei davon ist der bekannt schnelle Mexikaner für 2021 eine ernst zu nehmende Option.

Mentor für Ferrari-Junioren?

Bei Alfa-Romeo-Sauber wird sich das Fahrer-Line-up wohl komplett ändern. Bei Kimi Räikkönen verdichten sich die Anzeichen auf einen Rücktritt am Saisonende. Und Antonio Giovinazzi hat sich auch im zweiten Jahr nicht beweisen können.

Kimi Räikkönen Alfa-Romeo Sauber
Kimi Räikkönen (Alfa-Romeo-Sauber) beim Russland-GP der Formel 1. - keystone

Das wahrscheinliche Szenario: Alfa-Sauber setzt im kommenden Jahr auf den erfahrenen Sergio Perez und einen Ferrari-Junior. Mit grosser Wahrscheinlichkeit wird Formel-2-Tabellenführer Mick Schumacher aufsteigen. Auch Callum Ilott darf hoffen.

Beim US-amerikanischen Team Haas F1 steht in der kommenden Saison ebenfalls eine Änderung bevor. Romain Grosjean gestand bereits, dass er sich nach einem Arbeitgeber ausserhalb der Formel 1 umsieht. Formel E oder Langstrecken-WM sind die Optionen.

Romain Grosjean Haas F1
Romain Grosjean (Haas F1) vor dem Russland-GP der Formel 1. - keystone

Damit würde neben Kevin Magnussen ein Cockpit für Perez frei. Denkbar ist auch, dass sich Ferrari bemüht, einen zweiten Junior in die Formel 1 hochzuziehen. Dann könnte Schumacher bei Alfa-Sauber und Ilott bei Haas – neben Perez – landen.

Racing-Point-Aus als versteckter Segen?

Allerdings hat Sergio Perez auch Aussenseiterchancen auf eines der begehrtesten Cockpits in der Formel 1. Denn mit Red Bull hat ein absolutes Spitzenteam noch einen Platz zu vergeben – den von Alexander Albon.

Der Thailänder kann in seiner ersten vollen Saison neben Max Verstappen nicht überzeugen. Auch seine Podest-Premiere in Mugello täuscht nicht über seine enttäuschende Saison hinweg. Ihm droht die Degradierung zu AlphaTauri.

Alexander Albon Red Bull
Alex Albon (Red Bull) beim Belgien-GP der Formel 1. - dpa

Dort könnte Albon in der kommenden Saison noch einmal in Ruhe reifen – so wie Neo-Rennsieger Pierre Gasly. Im direkten Duell könnten die beiden dann ihre Red-Bull-Zukunft ausfechten. Und Perez wäre währenddessen der Platzhalter neben Max Verstappen.

Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko leugnet nicht, dass es einen Kontakt gibt. «Teamchef Christian Horner ist in Kontakt mit Perez' Management, das stimmt.» Er bekräftigt aber auch: «Wir sind momentan nicht auf Fahrersuche.»

Zukunft abseits der Formel 1?

Klar ist: Sergio Perez hat in den vergangenen Jahren mit Racing Point mehrmals an der Spitze geschnuppert. Ein Wechsel zu Alfa-Sauber oder Haas wäre ein Rückschritt, bei Red Bull wäre er die Nummer zwei. Zieht ihn die Zukunft in eine andere Rennserie?

Pato O'Ward IndyCar McLaren
Pato O'Ward (Arrow McLaren) im Einsatz in der IndyCar-Serie. - Keystone

Die wahrscheinlichste Option bietet sich in der US-amerikanischen IndyCar-Serie. Als Mexikaner wäre der 30-Jährige damit nah an der Heimat. Und aus Sponsorensicht ist die Serie für seinen langjährigen Unterstützer TelMex ebenfalls interessant.

Unterkommen könnte Perez bei McLaren – wo Checo schon 2013 in der Formel 1 unter Vertrag stand. Teamchef Zak Brown: «Wenn er wirklich Lust auf IndyCar hat, dann wäre ich definitiv daran interessiert, mit ihm darüber zu sprechen.»

Perez McLaren Formel 1
Sergio Perez (McLaren) beim Abu-Dhabi-GP der Formel 1 im Jahr 2013. - Keystone

Aktuell setzt McLaren in der IndyCar-Serie ein Zwei-Wagen-Team ein. An den Start gehen dort Perez' Landsmann Pato O'Ward und Oliver Askew. O'Ward liegt in seiner Rookie-Saison in der Gesamtwertung sogar auf Rang drei.

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