Sauber: Jungstar Théo Pourchaire von McLaren-Rauswurf «angewidert»
Eigentlich hatte Sauber gehofft, dass Théo Pourchaire in der IndyCar-Serie Einsatzzeit sammelt. Doch bei McLaren flog der Franzose trotz gültigen Vertrags raus.
Das Wichtigste in Kürze
- In einem einminütigen Telefonat erfährt Théo Pourchaire von seinem McLaren-Rauswurf.
- Der Sauber-Junior hatte zuvor in fünf IndyCar-Einsätzen überzeugt.
- Trotzdem ist er nun auf Cockpit-Suche. Die Formel-1-Türe scheint geschlossen.
Die IndyCar-Karriere von Formel-2-Champion Théo Pourchaire war bislang eine ausgesprochen kurze. Der Franzose, der dem Nachwuchskader des Schweizer F1-Teams Sauber angehört, fuhr dort für McLaren. Allerdings kam er für das britische Team trotz solider Leistungen nur zu fünf Einsätzen in der US-amerikanischen Rennserie.
Dann folgte kurz vor dem Rennwochenende in Laguna Seca der Paukenschlag: Pourchaire wird trotz eines gültigen Vertrags vor die Tür gesetzt, stattdessen verpflichtet McLaren den amerikanischen Jungstar Nolan Siegel. An Pourchaires bestes Resultat, einen zehnten Platz, kam Siegel in seinen vier Einsätzen bislang nicht heran.
Gegenüber «Auto Hebdo» berichtet der enttäuschte Nachwuchs-Star von Sauber, wie der Rauswurf ablief. «Am Dienstagmorgen vor Laguna Seca sagte mein Manager, dass sie mich nicht fahren lassen. Weder dort noch für den Rest der Saison», schildert Pourchaire. Dabei habe er zuvor «einen mehrjährigen Vertrag für die IndyCar-Serie» unterzeichnet.
«Zuerst war ich sehr überrascht, ich konnte es nicht verstehen», schildert der Formel-2-Champion von 2023. «Ich dachte zunächst, es handelt sich um einen Witz. Wir hatten ja erst wenige Wochen zuvor den Vertrag unterzeichnet. Ich war angewidert», ärgert sich der 20-jährige Franzose.
Kein Platz bei Sauber in der Formel 1
Schliesslich habe sich das Team doch noch telefonisch bei ihm gemeldet. «Sie riefen mich gegen elf Uhr an, einen Tag vor der geplanten Abreise nach Laguna Seca. Man sagte mir nur, dass ich nicht mehr Teil des Programms wäre. Die genauen Gründe hat man mir nicht genannt, es dauerte nur eine Minute», schildert Pourchaire.
Wie es mit dem Jungstar weitergeht, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Eigentlich sollte Pourchaire die Saison 2024 in der japanischen Super Formula verbringen. Nach einem missglückten Auftakt schwenkte man aber auf die IndyCar-Chance bei McLaren um. Sauber würde Pourchaire gerne mittelfristig dort platzieren – denn in der Formel 1 ist kein Platz.