Sebastian Vettel

Sebastian Vettel tobte vor der Sieger-Ehrung in Kanada

Simon Binz
Simon Binz, DPA

Kanada,

Sebastian Vettel fühlt sich um den Formel-1-Sieg von Kanada betrogen und kritisiert die Rennkommissare scharf. Seinen Frust zeigt der Deutsche auf seine Weise.

Sebastian Vettel macht sich selbst zum Sieger: Er tauscht vor der Sieger-Ehrung die Schilder für Platz zwei und eins aus. - Getty

Das Wichtigste in Kürze

  • Sebastian Vettel verliert den Grand Prix von Kanada wegen einer Zeitstrafe.
  • Der Deutsche hat dafür überhaupt kein Verständnis und tobt nach Renn-Ende regelrecht.
  • Ferrari hat gegen die Entscheidung der Rennkommissare eine Beschwerde eingereicht.

Sebastian Vettel (31) verliert den Grand Prix von Kanada, weil er wegen eines Fahrfehlers eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe aufgebrummt bekommt. Der grosse Profiteur heisst Lewis Hamilton (34) – und Vettel kann sich vor Wut kaum halten.

Für die Entscheidung der Rennkommissare – er soll Hamilton nach einem Fahrfehler in Runde 48 fast in die Mauer gedrängt haben – hat der Deutsche überhaupt kein Verständnis. Er flucht und schimpft auf dem Weg zurück in die Box am Funk: «Man muss ein Blinder sein, um mich dafür zu bestrafen.»

Dann parkiert er seinen Ferrari anstatt vorschriftsmässig unterhalb des Podiums, in der Boxengasse und stürmt ins Fahrerlager. Dabei hat er immer noch seinen Helm auf und verweigert sich den vorgeschriebenen Interviews direkt unten an den Autos.

Sebastian Vettel Formel 1
Sebastian Vettel soll in der 48. Runde bei einem Fahrfehler seinen Verfolger fast in die Mauer gedrängt haben. - Keystone

Eiszeit zwischen Vettel und Hamilton

Pressesprecherin Britta Roeske kann ihren Schützling zumindest kurzfristig beruhigen. Sie begleitet ihn – ohne Helm – zurück zum Podium. Ferrari-Mann Gino Rosato eskortiert ihn zurück zu den Autos.

Im Parc fermé angekommen, folgt der nächste Ausraster. Er tauscht die Schilder für die Plätze eins und zwei aus. Im Raum vor der Siegerehrung wechseln Vettel und Sieger Hamilton dann kaum ein Wort.

Bei der Siegerehrung selbst klettert Vettel auf Einladung von Hamilton mit auf die oberste Stufe des Podiums. Den Pokal für Rang zwei stemmt er aber nicht in die Höhe, auch auf das obligatorische Champagner-Spritzen verzichtet er.

Vettel Ferrari Formel 1
Lewis Hamilton verdirbt Sebastian Vettel und Ferrari gerade den Spass an der Formel 1. - Keystone

Sebastian Vettel fühlt sich um Sieg betrogen

In den anschliessenden TV-Interviews machte Sebastian Vettel klar, dass er sich um den Sieg in Kanada betrogen fühlt. Er kritisierte die Rennkommissare scharf und betonte: «Ich denke, wir haben das Rennen gewonnen. Wir haben die Ziellinie zuerst überquert, auch wenn die Rennkommissare eine andere Sicht haben.»

Hamilton profitierte von der Entscheidung der Stewards und liegt in der WM-Wertung nun schon 62 Punkte vor Vettel. «Das macht unseren Sport nicht beliebt. Die Menschen wollen uns gegeneinander fahren sehen, und das haben wir gemacht», meinte Vettel.

Und Weiter: «Es ist einfach schade, wenn wir diese komischen Entscheidungen haben.» Ferrari legte Beschwerde gegen die Entscheidung ein.

Sebastian Vettel Formel 1
Sebastian Vettel sagte nach der Sieger-Ehrung, er wisse nicht, wofür er bestraft worden sei. - Keystone

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