W Series im Konkurs: Wo sind die Stars der Frauen-Rennserie heute?
Vor einem Jahr musste die Frauen-Meisterschaft W Series ihre Saison abbrechen – und ging in Konkurs. Die Nachfolge-Serie hat nun ihre erste Saison hinter sich.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Frauen-Rennserie W Series brach vor etwas mehr als einem Jahr ihre letzte Saison ab.
- Das Nachfolge-Projekt, die F1 Academy, hat nun ihre erste Meisterschaft abgeschlossen.
- Wo sind die Top-Pilotinnen der W Series ein Jahr nach dem letzten Rennen?
Es war ein ambitioniertes Projekt, das nur vier Jahre überlebte – und dann sang- und klanglos unterging: Die «W Series», eine Formel-Rennserie für Frauen, wollte die erste Pilotin seit 30 Jahren in die Formel 1 bringen. Nach drei Meisterschaften, einer Corona-Zwangspause und einem vorzeitigen Saison-Abbruch platzte der Traum.
Mittlerweile ist die Rennserie im Konkurs, die Masseverwalter arbeiten gerade am Verkauf der Rennautos und der Markenrechte. Eine Nachfolge-Serie gibt es ebenfalls – diesmal direkt von der Formel 1 inszeniert: Die F1 Academy schloss am Wochenende im Rahmen des Austin-GP ihre Premieren-Saison ab.
Fünf W-Series-Absolventinen in der F1 Academy
Mit Marta Garcia holte sich in der F1 Academy auch eine Ex-Pilotin der W Series den Titel. Mit Bianca Bustamante, Emely de Heus, Nerea Marti und Abbi Pulling fuhren vier weitere W-Series-Absolventinnen in der neuen Frauen-Rennserie mit. Pulling gehört zum Alpine-Nachwuchskader. Bustamante wurde vor den Austin-Rennen von McLaren verpflichtet.
Die dreifache W-Series-Meisterin Jamie Chadwick – die einzige Meisterin in der Geschichte der Serie – fährt in Übersee: Die Britin unterschrieb für 2023 bei Andretti für die IndyNXT-Serie, das Formel-2-Pendant der IndyCar-Meisterschaft. Dort belegte die 25-Jährige in dieser Saison Gesamtrang zwölf. Auch 2024 startet sie in der US-Rennserie.
Die Vizemeisterin von 2022, Beitske Visser, ist auf die Langstrecke gewechselt. Die Holländerin startete auf der Nordschleife in der NLS-Serie und bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring. Beim Langstrecken-Klassiker belegte sie mit ihren Teamkolleginnen Pippa Mann, Fabienne Wohlwend (2022 Gesamt-Zehnte der W Series) und Celia Martin Rang 81.
Ex-W-Series-Pilotin darf F1-Renner testen
Auch die Gesamt-Dritte von 2022 musste für diese Saison einen Rückschritt hinnehmen: Alice Powell – Vizemeisterin von 2021 und zweimal W-Series-Dritte – war Simulator-Pilotin in der Formel E. Zu Renneinsätzen kam die 30-Jährige bei Envision, dem Team des Schweizers Sebastien Buemi, aber nicht.
Erwähnenswert ist auch noch Jessica Hawkins, die in der W Series in Miami Rang zwei holte: Die Britin ist mittlerweile Entwicklungs-Pilotin bei Aston Martin in der Formel 1. Für den britischen Rennstall durfte die 28-Jährige kürzlich ihre Premiere im Grand-Prix-Renner feiern: Bei einem Test auf dem Hungaroring fuhr sie den AMR21 aus dem Jahr 2021.
Für eine kuriose Fussnote sorgte Juju Noda: Die 17-jährige Japanerin holte im Vorjahr in der W Series als Neunte in Ungarn zwei Punkte. 2023 fuhr sie unter anderem in der Euroformula-Open-Serie, holte einen Sieg und zwei weitere Podestplätze. Dann aber stieg sie aus der Serie aus – weil ihr Gewichtsbonus angesichts der Erfolge gestrichen wurde ...