Wird die Formel 1 zu einem Vierkampf? Red Bull ist eingeholt worden
Von der so erdrückenden Dominanz von Red Bull aus dem Vorjahr ist die Formel 1 in der laufenden Saison mittlerweile weit entfernt. Vier Teams sind siegfähig.
Das Wichtigste in Kürze
- Max Verstappen gewann den Spanien-GP der Formel 1 nur knapp vor Lando Norris.
- In Barcelona wurde klar ersichtlich: Der Riesenvorteil von Red Bull ist weg.
- McLaren hatte das schnellste Auto, Ferrari und Mercedes fehlte nicht viel.
Viele hatten damit gerechnet, dass die Formel 1 in Barcelona zum «Normalzustand» der Red-Bull-Dominanz zurückkehren würde. Schliesslich waren die jüngsten Rennen in Monaco und Montreal eher Ausnahme-Erscheinungen im Kalender. Beide Kurse sind mit ihrem Layout nicht unbedingt typische Grand-Prix-Strecken.
Aber die Formkurve des Weltmeisterteams zeigte auch auf einem der Parade-Kurse von Max Verstappen nicht aufwärts. Darüber täuscht auch nicht hinweg, dass der Holländer am Sonntag seinen vierten Sieg auf dem Circuit de Catalunya holte. Denn Red Bull war das gesamte Wochenende über bestenfalls die zweite Kraft in Barcelona.
Das deutlich schnellste Auto hatte McLaren-Star Lando Norris unter dem Gesäss. Der Brite gab nach dem Rennen am Boxenfunk auch direkt zu, dass er das Rennen selbst verloren hatte. Mit einem schwachen Start fiel Norris von der Poleposition hinter Verstappen und Mercedes-Star George Russell zurück.
Die Formel 1 ist zu einem Vierkampf geworden
Barcelona gilt seit jeher als guter Gradmesser für die wahren Kräfteverhältnisse in der Formel 1. Und das ergab am Sonntag ein packendes Bild für alle Fans der Motorsport-Königsklasse: Red Bull ist nicht nur nicht länger das dominante Team. Es gibt aktuell vier Teams, die realistische Siegchancen haben.
Verstappen und Norris waren am Sonntag eine Klasse für sich, aber dahinter lagen sowohl Mercedes als auch Ferrari in Schlagdistanz. Mercedes verpokerte sich bei Russell mit dem harten Reifen auf dem Schluss-Stint. Mit etwas mehr Strategie-Glück hätte der Brite vielleicht sogar Norris in Bedrängnis bringen können.
Gute Nachrichten auch für Sauber-Fans
Was die Strategie bei den Silberpfeilen – insbesondere bei Russell – verschleiert: Die Pace war beinahe auf dem Niveau von Verstappen, zieht man den Reifennachteil am Ende ab. Und auch Ferrari-Star Leclerc war beinahe auf dem gleichen Niveau wie der dreifache Weltmeister. Von den vier Spitzenteams fiel lediglich einmal mehr Sergio Perez ab.
Am hinteren Ende des Feldes gibt es unterdessen auch noch gute Nachrichten für die Schweizer Fans: Sauber war in Barcelona bei Weitem nicht so chancenlos wie auch schon in dieser Saison. Zhou Guanyu hatte die bessere Rennpace als beide Williams und beide Racing Bulls – obwohl letztere ein massives Upgrade-Paket brachten.