Fall Mathias Flückiger sorgt für «Schock und Sprachlosigkeit»
Das Wichtigste in Kürze
- Das EM-Rennen in München wird ohne Mathias Flückiger gestartet.
- Der Schweizer Cross-Country-Star wird positiv auf eine anabole Substanz getestet.
- Noch wartet man auf die Öffnung der B-Probe.
Mountainbike-Star Mathias Flückiger sorgt für Sorgenfalten. Am Donnerstagnachmittag, einen Tag vor dem EM-Rennen in München, wurde bekannt, dass der Oberaargauer bei der Schweizer Meisterschaft am 5. Juni positiv auf die anabole Substanz Zeranol getestet wurde.
Noch bleiben viele Fragen offen, auch weil sich der Olympia-Zweite selber noch nicht geäussert hat. Flückiger werde «bis auf Weiteres» nicht zum Fall Stellung nehmen, so Micha Jegge, Kommunikationschef beim Verband Swiss Cycling.
Mathias Flückiger hatte am Nachmittag in München noch normal trainiert, dann aber einen geplanten Medientermin kurzfristig abgesagt. In der Zwischenzeit war er über den positiven Befund informiert worden.
Rechnen Sie mit einer positiven B-Probe bei Mathias Flückiger?
EM und WM wohl definitiv gelaufen für Mathias Flückiger
«Wir sind alle irgendwie sprachlos!» So fasste Thomas Peter, Geschäftsführer von Swiss Cycling, die Stimmung gegenüber SRF zusammen. «Ich weiss nicht mal, was für eine Substanz das ist und in welchen Medikamenten sie vorkommt.»
Flückiger wurde reglementsgemäss per sofort provisorisch gesperrt und verpasst deshalb das EM-Rennen am Freitag. Auch die Teilnahme an der WM in einer Woche im französischen Les Gets dürfte für den Berner kaum möglich sein.
Sein Team, «Thömus maxon Swiss Mountain Bike Racing», machte per Communiqué klar, dass bei Doping eine Nulltoleranz herrsche. Über das weitere Vorgehen werde nach der Öffnung der B-Probe entschieden.
Thomas Peter erklärte weiter, Flückiger habe die Information «geschockt» aufgenommen. Mathias Flückiger müsse nun auch geschützt werden. Und er habe «auch in diesen schwierigen Momenten eine gute Betreuung verdient».
Turbulente Wochen bei Mathias Flückiger
Der Gesamtweltcup-Sieger des letzten Jahres blickt auf komplizierte Wochen zurück. Er geriet beim Weltcuprennen in Lenzerheide im Kampf um den Sieg mit seinem Landsmann Nino Schurter aneinander. Und wurde in der Folge vor allem auf Social Media stark angefeindet. Es folgte eine Corona-Erkrankung, wegen der er die Weltcups in Nordamerika verpasste.
Eine offene Frage ist auch, warum es fast zweieinhalb Monate dauerte, ehe die positive Probe bekannt wurde. «Wir wissen auch nicht, warum es so lange dauerte. Und warum es genau einen Tag vor der EM passierte», sagt Thomas Peter. «Es hätte sicher bessere Zeitpunkte gegeben.»