Jan Ullrich spricht über seine Sucht und zeigt wenig Reue
Jan Ullrich fühlt sich nach seinem Totalabsturz besser. Doch von Schuld und Suchtproblemen will der Ex-Radprofi wenig wissen.
Das Wichtigste in Kürze
- Jan Ullrich spricht zum ersten Mal während seinem Entzug über die Ereignisse.
- Im Interview relativiert der 44-Jährige die Vorfälle der jüngsten Zeit.
- Er ist davon überzeugt, dass er kein Alkohol- oder Drogenproblem hat.
Unbefugtes Eindringen auf fremde Grundstücke, Alkohol- und Drogenprobleme, gefährliche Körperverletzung: es sind heftige Vorwürfe, welchen sich Jan Ullrich (44) stellen muss. Nach den vielen Negativ-Schlagzeilen in den letzten Wochen steht der Ex-Radprofi nun im Mittelpunkt des öffentlichen Interessens. Alle Welt will wissen, wie es dem 44-Jährigen in seinem Entzug geht. In einem Interview mit «RTL» spricht Ullrich das erste Mal über die Fehltritte. Sein Tenor: alles halb so wild.
Für den dreifachen Familienvater ist klar, warum er derart aus dem Gleichgewicht geraten ist: die Trennung von seiner Frau Sara (40) im Sommer, mit der er seit über zehn Jahren verheiratet ist, soll der Ausgangspunkt allen Leids gewesen sein. «Mein Lieblingsmensch ist praktisch aus meinem Herz gesprungen», erklärt Ullrich in dem Gespräch. Das tue ihm so weh, «als wenn die Sonne platzt».
«Ein bisschen runtergespült»
Die privaten Probleme sollen zu den jüngsten Ereignissen geführt haben: «Da habe ich natürlich ein bisschen Gas gegeben in letzter Zeit, weil ich eben auch so enttäuscht war», erklärt Ullrich. Er habe den «Druck» und den «Schmerz» nur ein «ein bisschen runtergespült».
Ullrich zeigt wenig Einsicht
Dass der Ex-Sportler womöglich etwas mehr als nur über «die Stränge geschlagen» hat, leuchtet Ullrich aber scheinbar nicht ein. Von Suchtproblemen will der Ex-Sportler nichts wissen: «Ich habe nicht so ein jahrelanges Alkoholproblem oder jahrelanges Problem mit Substanzen, sondern das war jetzt eine Ausnahme. In der härtesten Phase meines Lebens habe ich halt ein bisschen zu viel Whiskey getrunken», so Ullrich.
«Ich brauche halt Sex»
Mittlerweile gehe es ihm aber wieder deutlich besser. Er sei «topmotiviert», weiter an sich zu arbeiten, verspricht Ullrich. Der Optimismus dürfte sicher auch daran liegen, dass er die schwere Zeit nicht alleine bewältigen muss. Seit ein paar Monaten ist der Ex-Radprofi mit der Kubanerin Elisabeth (34) liiert. Mit ihr wolle er «sein Leben planen». Was Elisabeth wohl zu den jüngsten Anschuldigungen mit der Escort-Dame sagt? Ullrich sieht auch hier kein Problem, denn es sei mit seiner Freundin abgesprochen, dass er sich körperliche Zuwendung von anderen Frauen hole. «Ich brauche halt Sex», schliesslich sei er «ein junger Mann».
Scheinbar hat Ullrich an diesem Punkt aber vergessen, dass die Handlungen mit dem Escort-Girl deutlich über Sex hinausgegangen sind. Denn laut deren Anschuldigungen soll der der Tour-de-France-Gewinner von 1997 die Frau brutal gewürgt haben. Auf die Frage des Reporters, ob die Escort-Dame denn Lügen verbreite, antwortet Ullrich mit einem schlichten «Ja».