Roglic vor dem Showdown: «Muss die Arbeit zu Ende bringen»

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Frankreich,

Ein Bergzeitfahren in den Vogesen bringt die Entscheidung über den Gesamtsieg bei der Tour de France. Der Mann im Gelben Trikot ist der klare Favorit, Primoz Roglic hat bereits vier Zeitfahren bei grossen Rundfahrten gewonnen. Andere im Team sind dagegen nicht so cool.

Es spricht alles für einen slowenischen Triumph bei der Tour de France: Tadej Pogacar (l) und Primoz Roglic. Foto: Thibault Camus/AP/dpa
Es spricht alles für einen slowenischen Triumph bei der Tour de France: Tadej Pogacar (l) und Primoz Roglic. Foto: Thibault Camus/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Bergzeitfahren nach La Planche des Belles Filles wird am Samstag zum Schauplatz des ersten slowenischen Tour-Triumphs, womöglich gar eines Doppelsieges.

Doch eigentlich hätten die Verantwortlichen der Tour de France lieber alles anders inszeniert. Auf der Strasse, die Thibaut Pinot einst zu seinem Gymnasium in Lure geführt hatte, sollte der Hoffnungsträger der Grande Nation die letzten, entscheidenden Pedalumdrehungen zum ersten französischen Gesamtsieg seit 35 Jahren vollführen. Die Träume platzten für Pinot in den Pyrenäen.

Auf Primoz Roglic warten nun noch als letztes Hindernis zu seinem ersten Triumph 36,2 Kilometer im Kampf gegen die Uhr. «Ich denke seit Mittwoch bereits an das Zeitfahren. Ich muss konzentriert bleiben und die Arbeit zu Ende bringen», sagt der Slowene, der seit dem Start in Nizza vor drei Wochen mit seinem Super-Team Jumbo-Visma keine Schwächen gezeigt hat. Ob in den steilsten Bergen, auf windigen Flachetappen oder Schotterpisten wie am Donnerstag - Roglic war jederzeit Herr der Lage.

So cool wie Roglic sind nicht alle in seinem Team. Sein niederländischer Sportdirektor Merijn Zeeman wurde von der Rundfahrt ausgeschlossen, weil er einen Offiziellen während einer Kontrolle der Räder beleidigt haben soll.

57 Sekunden liegt der frühere Skispringer Roglic vor seinem erst 21 Jahre alten Landsmann Tadej Pogacar. Hört sich wenig an, ist es aber eigentlich nicht. Denn Roglic ist der klar bessere Zeitfahrer. Im vergangenen Jahr knöpfte der 30-Jährige bei seinem Vuelta-Triumph Pogacar im Zeitfahren knapp 90 Sekunden ab. Seit seinem Debüt in der World Tour gewann Roglic bereits vier Zeitfahren bei grossen Rundfahrten.

Und dann hat er auch das Gelbe Trikot auf seinen Schultern. «Wenn man es hat, ist es verrückt, was mit den Leuten passiert. Ich versuche davon zu profitieren», sagt Roglic. Schon im Vorjahr hatte das Trikot Julian Alaphilippe fast zwei Wochen lang die Berge hinaufgetragen, nun beflügelt es Roglic.

Ganz unterschätzen darf Roglic den Tour-Debütanten Pogacar aber nicht. Bei den slowenischen Zeitfahrmeisterschaften nach Pokljuka hinauf wurde er Ende Juni vom Youngster düpiert. So wird der junge Kletterer auch ganz auf die letzten sechs Kilometer setzen, wenn es zum Finale furioso bei der Kletterpartie mit einer durchschnittlichen Steigung von 8,5 Prozent kommt. Der drittplatzierte Kolumbianer Miguel Angel Lopez, der weitere 30 Sekunden zurückliegt, dürfte im Zeitfahren im Bereich von Pogacar liegen und keine grosse Gefahr darstellen.

So müsste schon viel passieren, dass am Sonntag auf den Champs Élysées nicht zum ersten Mal in der Tour-Historie die slowenische Hymne abgespielt wird. So stimmungsvoll wie in der Vergangenheit wird es aber nicht zugehen, lediglich 5000 Zuschauer sind im Zielbereich auf dem Prachtboulevard wegen der Corona-Infektionslage in Paris zugelassen.

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