Perfekter Auftakt dank Marathonfrau Teichmann und Bencic
Die Schweiz ist perfekt in den Billie Jean King Cup gestartet. Jill Teichmann und Belinda Bencic gewannen ihre Einzel sowie das gemeinsame Doppel gegen Italien.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz startet mit einem 3:0-Sieg gegen Italien in den Billie Jean King Cup.
- Jill Teichmann und Belinda Bencic siegten beide im Einzel sowie zusammen im Doppel.
- Sie spielen nun am Freitag zum Abschluss der Gruppenphase noch gegen Kanada.
Am Ende krallt sich das Schweizer Team zum Auftakt des Finalturniers um den Billie Jean King Cup in Glasgow einen 3:0-Sieg gegen Italien. Die grosse Dame dieses ersten Tages in der schottischen Metropole ist Jil Teichmann. «Keine Angst», habe sie bei einem Seitenwechsel zu Captain Heinz Günthardt gesagt. «Ich stehe auch acht Stunden durch.»
Und die 25-jährige Linkshänderin hielt Wort. Zwar blieb sie am Ende gut drei Stunden unter ihrer Prognose. Doch Teichmann (WTA 35) stand mit einer Parforce-Leistung am Ursprung eines perfekten Schweizer Auftakts.
Jill Teichmann braucht über drei Stunden für Sieg
Sie rang im ersten Einzel des ersten Gruppenspiels gegen Italien die 30 Positionen schlechter klassierte Elisabetta Cocciaretto in über drei Stunden 6:3, 4:6, 7:6 (7:5) nieder – nach Abwehr eines Matchballs. Es wäre auch einfacher gegangen, doch Teichmann verspielte eine 6:3, 4:2-Führung und musste deshalb im dritten Satz einen 2:5-Rückstand aufholen. «Es war einfach nur ein Kampf und eine Frage der Widerstandsfähigkeit», schnaufte sie danach tief durch.
Teichmann ist eine wahre Spezialistin für den Team-Wettkampf und weist nun die glänzende Bilanz von 8:1 Siegen auf. «Man sollte das so wohl nicht sagen, aber ein bisschen stimmt es eben doch», erklärte sie. «Auf der Tour, für mich alleine, hätte ich diesen Match vielleicht nicht gewonnen.»
Auch Belinda Bencic ist eine ausgesprochene Teamspielerin, und sie machte sich das Leben etwas einfacher. Die Schweizer Leader und Nummer 12 der Welt setzte sich ohne grosses Drama 7:5, 6:3 gegen Jasmine Paolini (WTA 59) durch. Sie sicherte so ihrem Team schon vor dem Doppel den Sieg.
Teichmann hatte allerdings noch nicht genug und holte an der Seite von Bencic auch noch den dritten Punkt. Dieser könnte durchaus noch von Bedeutung sein, wenn Italien am Donnerstag Kanada schlägt. Dann würde der Schweiz am Freitag im letzten Spiel der Vorrunde gegen Kanada unter Umständen schon ein Punkt zum Gruppensieg und damit dem Einzug in die Halbfinals genügen.
Der Sieg war ein Muss, wenn die Schweizerinnen das selbst deklarierte Ziel, den erstmaligen Gewinn des ehemaligen Fed Cups, erreichen wollen. Allgemein war erwartet worden, dass Italien das schwächste Team stellt und das Duell mit Kanada entscheiden würde.