Rafael Nadal: Nach Federers Worten fliessen Tränen
Dass die Karriere von Rafael Nadal diese Woche vorbei ist, war allen bewusst. Das frühe Ende kommt dann aber doch abrupt. Roger Federer ist Teil der Zeremonie.
Das Wichtigste in Kürze
- Rafael Nadal scheitert zum Karriereende im Davis-Cup-Viertelfinal.
- Ehemalige Kontrahenten richten am Videowürfel emotionale Worte an den Spanier.
- Darunter auch Roger Federer. Bei Rafa fliessen die Tränen.
Rafael Nadal hat in seiner eindrucksvollen Karriere praktisch alles gewonnen. 22 Grand-Slam-Titel, allein 14 Mal die French Open, Gold bei Olympia.
Als in Malaga das Ende seines Tennis-Lebens plötzlich feststeht, will er nicht an Titeln und Trophäen gemessen werden. «Die Art und Weise, wie ich in Erinnerung bleiben will, ist als eine gute Person. Aus einem kleinen Dorf auf Mallorca.»
Mit einer klaren Zweisatz-Niederlage gegen Botic van de Zandschulp hatte Nadal die überraschende 1:2-Niederlage gegen Holland im Davis-Cup-Viertelfinal selbst eingeleitet. Als anfeuernder Zuschauer erlebte er schliesslich, wie seine Aktiv-Zeit mit der Niederlage des spanischen Doppels um kurz nach Mitternacht endete. Ohne eigenes Zutun.
Schnelles Karriereende überrascht Veranstalter
Ein Ende, auf das auch die Veranstalter an diesem Abend offenbar nicht so richtig vorbereitet waren. Es dauerte eine Weile, ehe die Abschiedszeremonie für einen der grössten Sportler der Welt begann.
In einer langen Rede bedankte sich Nadal bei seiner Familie und vielen Weggefährten. Seine Frau Maria und sein zwei Jahre alter Sohn Rafael verfolgten die Worte gerührt auf der Tribüne.
Bei Roger Federer fliessen bei Rafael Nadal die Tränen
Lange Zeit konnte Nadal die Tränen bei der zunächst erstaunlich emotionslosen Ehrung unterdrücken. Doch als auf dem Videowürfel Botschaften von alten Rivalen eingeblendet wurden, flossen doch die Tränen. Darunter: Roger Federer oder Novak Djokovic und spanische Fussballstars wie Andrés Iniesta oder Raúl.
Federer: «Es war ein Privileg, mit, aber auch gegen dich zu spielen. Für immer in Erinnerung bleibt der Wimbledon-Final 2008, als du mich geschlagen hast.»
«Viele Leute arbeiten hart, viele Leute versuchen jeden einzelnen Tag ihr Bestes. Ich hatte sehr viel Glück. Ich war ein Kind, das seinen Traum verfolgt hatö. Und das mehr erreicht hat, als ich mir je erträumt hätte.»
Das sagte Nadal und wurde ein letztes Mal von seinen Fans bejubelt.
Letzte Schinderei wird nicht belohnt
Noch einmal hatte der 38-Jährige in den vergangenen Wochen in seiner Akademie auf Mallorca alles versucht. Um sich für den Schlussakt seiner Karriere in Form zu bringen. Doch die körperlichen Strapazen einer 22 Jahre langen Karriere waren in seinem letzten Spiel einfach nicht mehr zu kaschieren.
Seit seinem letzten Grand-Slam-Titel bei den French Open 2022 hatte Nadal nur noch sporadisch spielen können. Immer wieder wurde er von Verletzungen gestoppt.
Sein letztes offizielles Spiel hatte er bei den Olympischen Spielen in Paris Ende Juli gegen den Serben Novak Djokovic bestritten. In Malaga sollten noch ein paar Partien dazukommen. Aber daraus wurde nichts.