Rafael Nadal: Olympia-Aufgebot sorgt für Stunk im Spanien-Team
Ob Rafael Nadal (38) noch mal beim Grand-Slam-Turnier in Paris spielt, ist offen. An Olympia 2024 will er aber starten – und das ist bitter für einen Landsmann.
Das Wichtigste in Kürze
- Rafael Nadal lässt nach seinem Erstrunden-Aus in Roland Garros eine Rückkehr offen.
- An den Olympischen Spielen könnte er dank des «Protected Rankings» antreten.
- Das findet Landsmann Pedro Martinez «ein bisschen unfair» – er müsste für Nadal passen.
Roland Garros erlebt in diesem Jahr schon in der ersten Runde eine emotionale Szene: Rafael Nadal, 14-facher Sieger der French Open musste sich bereits im ersten Spiel geschlagen geben.
Trotz seiner Niederlage gegen Alexander Zverev wurde der 38-Jährige vom Publikum gefeiert. Und auch verabschiedet?
Nadal hatte bereits angekündigt, dass er seine Karriere voraussichtlich 2024 beenden wird. Doch nach dem Aus liess er durchblicken, dass er möglicherweise noch einmal an seinem Lieblingsturnier teilnehmen könnte.
Rafael Nadal jagt dritte Olympia-Medaille
Bevor es jedoch so weit ist, wird der Spanier Paris für einen anderen wichtigen Anlass besuchen: die Olympischen Sommerspiele. Hier soll er für Spanien eine weitere Medaille holen – vorausgesetzt natürlich, seine Gesundheit lässt dies zu.
Schon zweimal konnte er olympisches Gold gewinnen: 2008 im Einzel in Peking und 2016 im Doppel mit Marc López in Rio de Janeiro.
Dass Nadal trotz seiner aktuellen Weltranglistenposition 275 an den Spielen teilnehmen darf, verdankt er dem sogenannten «Protected Ranking». Dieses erlaubt es Spielern, die länger als sechs Monate verletzt waren, ihre Weltranglistenposition zu schützen. Eine Regelung, die für Nadal von Vorteil ist – aber nicht für alle seine Landsleute.
Weil maximal vier Tennisprofis pro Nation dabei sein können, muss in diesem Szenario einer in den sauren Apfel beissen.
Pedro Martínez ist derjenige, der aufgrund von Nadals Protected Ranking das Nachsehen hat. Der 27-Jährige hätte eigentlich nach Carlos Alcaraz (ATP 3), Pablo Carreño Busta (1049) und Alejandro Davidovich-Fokina (32) antreten sollen.
Pedro Martinez: «Es ist ein bisschen unfair»
Martínez äusserte sich enttäuscht über diese Situation: «In diesem Fall ist das Protected Ranking eine Ungerechtigkeit, weil keiner von uns die Olympischen Spiele wegen einer Verletzung verpasst hat. Unabhängig davon, ob es Rafa ist, den wir alle bei den Olympischen Spielen sehen wollen. Auch ich als Fan», sagte er in Roland Garros.
«Ich denke, dass ich es dieses Jahr verdient habe, zu den Olympischen Spielen zu fahren. Und dass es ein bisschen unfair ist, das wegen einer solchen Situation nicht zu dürfen. Aber man kann es nicht kontrollieren», fügte er hinzu.
Trotz seiner Enttäuschung bleibt ihm ein Hoffnungsschimmer: Sollte Nadal aus gesundheitlichen Gründen absagen müssen, würde Martínez seinen Platz einnehmen.