Roger Federer: Experten zum vielleicht letzten Wimbledon-Spiel
Im Viertelfinal ist für Roger Federer Endstation. Der Maestro scheitert in Wimbledon klar am Polen Hubert Hurkacz. War das sein letzter Auftritt im Wohnzimmer?
Das Wichtigste in Kürze
- Mit 3:6, 6:7 und 0:6 zieht Roger Federer im Viertelfinal den Kürzeren.
- Die Tennis-Experten zweifeln an einer Rückkehr des Schweizers nach Wimbledon.
Der Traum, als ältester Spieler in den Wimbledon-Halbfinal vorzustossen, ist ausgeträumt. Roger Federer (39) muss gegen den Polen Hubert Hurkacz 3:6, 6:7 und 0:6 die Segel streichen. Und kassiert dabei im letzten Satz erstmals in 22 Wimbledon-Teilnahmen ein 0:6.
Dabei macht der Maestro in den Runden zuvor einen starken Eindruck, scheint sich von seinen Knieoperationen gut erholt zu haben. Doch gegen Hurkacz macht er zu viele Fehler – und wirkt im dritten Satz angeschlagen.
«Die Frage war, ob er eines Tages aufwachen und sich wie 39 fühlen wird. Diesen Tag erleben wir heute», sagt Tennis-Legende John McEnroe nach dem Spiel. «Es scheint, als würde sein Körper das nicht so gut vertragen wie zuvor. Er wirkt ein bisschen platt.»
Boris Becker zweifelt an Maestro-Rückkehr
Die grosse Frage nach dem krachenden Out in seinem Wohnzimmer: Kehrt der Maestro je nach Wimbledon zurück? Boris Becker hat seine Zweifel daran.
«Ich weiss nicht, ob wir diesen grossartigen Mann hier wiedersehen werden. Die Zeit steht leider für niemanden still», so der Deutsche.
Auch Beckers früherer Rivale Michael Stich ist überzeugt, dass sich der Maestro nach dem klaren Ergebnis Gedanken machen wird. «Nicht die Tatsache, dass er verloren hat, sondern die Art und Weise, wie er verloren hat, wird ihn sehr wurmen.»
Und was sagt Roger Federer selber? Der Maestro ist mit dem Turnier nicht unzufrieden. «Ich bin wirklich sehr froh, dass ich es hier bis hierher geschafft habe. Und in der Lage war, nach allem, was ich durchgemacht habe, auf diesem Niveau zu spielen»
Roger Federer: «In meinem Alter weiss man nie»
Zu seiner Zukunft gibt er sich aber bedeckt. «Natürlich würde ich gerne noch mal in Wimbledon spielen. Aber in meinem Alter weiss man nie», so Federer. «Ich weiss es wirklich nicht!»
Auch über die unmittelbare Zukunft muss sich der 20-fache Grand-Slam-Sieger noch Gedanken machen.
Seine Teilnahme an den Olympischen Spielen hat er bisher noch nicht bestätigt. «Ich will mir Zeit lassen, um die richtige Entscheidung zu treffen. Das Ziel ist natürlich zu spielen.»