Roger Federer hat den ganz grossen Abschied leider verpasst

Ronny Reisch
Ronny Reisch

Basel,

Mit 41 Jahren verkündet Roger Federer das Karrierenende. Der Laver Cup ist kein würdiger Abschied für den besten Schweizer Sportler aller Zeiten. Ein Kommentar.

Roger Federer
Die Zeit von Roger Federer auf der Tour ist vorbei. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Roger Federer beendet heute seine Karriere.
  • Statt bei einem Traditionsturnier wird er seinen letzten Auftritt am Laver Cup haben.

Der grösste Schweizer Sportler aller Zeiten hat seinen Abschied verkündet. Über seine Social-Media-Kanäle bricht Roger Federer nicht nur die Herzen der Schweizer – sondern von Tennisfans auf der ganzen Welt.

Keine Frage: Der Baselbieter hat eine unglaubliche Karriere hingelegt. Seine Erfolge gehen in die Tennis-Geschichte ein. Federer wird aber auch als charismatische Persönlichkeit im Kopf bleiben.

Bitterer Beigeschmack

Trotzdem hat der Rücktritt jetzt einen bitteren Beigeschmack. Selbst wenn er beim Laver Cup noch ein letztes Mal aufschlagen wird: Den zur Karriere passenden Abschied wird es nicht geben.

Roger Federer tritt zurück – ein guter Entscheid?

Stattdessen verkommt sein letzter Auftritt eher zu einer Marketing-Veranstaltung. Das Interesse an seinem Laver Cup wird durch den Rücktritt zwar nie dagewesene Ausmasse erreichen.

Aber mal ehrlich: Dieser Event war und ist mehr eine Spass-Veranstaltung als ein ernstzunehmender Wettkampf.

Roger Federer
Zuletzt war Federer mit Anzug statt Sport-Montur bei seinem Lieblings-Grand-Slam in Wimbledon. Den Abschied auf dem Platz hat er verpasst. - Keystone

Damit lässt sich jetzt sagen: Roger hat den richtigen Moment für den Absprung verpasst. In der Retrospektive sind solche Aussagen immer einfach. Möglichkeiten zum Ausstieg auf höchster Stufe hätte es aber durchaus gegeben.

Rücktritt von Roger Federer: Wieso nicht Wimbledon?

An den Australian Open 2018 gewinnt Federer tatsächlich nochmal einen Grand Slam. Der Maestro macht aber weiter, schafft es im Folgejahr in den Wimbledon-Final. In seinem «Wohnzimmer» wäre ein Abschied besonders würdig gewesen.

Er schafft es zwar 2020 in den Australian-Open-Halbfinal und 2021 in den Wimbledon-Viertelfinal. Doch statt den Abschied kündet er ein Wiedersehen im nächsten Jahr an. Aber dann kommen die Verletzungen und beenden Fedis Zeit auf höchstem Level.

Erst jetzt wird klar: Wimbledon 2021 war tatsächlich der ATP-Abschied. Statt auf dem heiligen Rasen bestreitet er sein letztes Spiel beim erst seit wenigen Jahren existierenden Laver Cup.

Diese grandiose Karriere mit Olympia-Gold, Davis-Cup-Sieg und 20 Grand-Slam-Titeln hätte eine bessere Abschieds-Bühne verdient gehabt.

So oder so bleibt nur eines zu sagen: Danke, Roger!

Ronny Reisch
Ronny Reisch ist Tennis-Experte in der Sportredaktion von Nau.ch. - Nau.ch

Kommentare

User #4175 (nicht angemeldet)

so ein blöder Artikel. Ich finde Federer hat das gut gemacht. Es muss für ihn stimmen und nicht für irgendwelche Sportreporter oder selbsternannte Experten. Wenn sie sich so einen Abschied wünschen, dann nehmen sie selber den Tennisschläger in die Hand, vollbringen sie die gleiche Leistung und dann können sie sich ja so verabschieden, wie sie es als richtig empfinden.

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