Roger Federer Kleider von Uniqlo gibt es in Asien zum Spottpreis
Ausrüster Uniqlo setzt auf Roger Federer. Die Marketing-Aktivitäten im asiatischen Markt sind aber noch ausbaubar. Das zeigt ein Besuch in Hong Kong.
Das Wichtigste in Kürze
- Roger Federer spielt in Klamotten vom Uniqlo.
- Er verdient jährlich gegen 30 Millionen Dollar.
- In der Schweiz gibt es noch keine Uniqlo-Läden.
Der neue Ausrüster Uniqlo bezahlt Roger Federer für die Partnerschaft in den nächsten zehn Jahren gegen 30 Millionen Dollar. Und zwar pro Jahr!
Kein Wunder, wirbt der japanische H&M bereits an den US Open in New York prominent in seinen Läden mit Federer.
Uniqlo-Chef Tadashi Yanai kündigte an: «Mr. Federer ist einer der grössten Champions der Geschichte. Die Partnerschaft wird sich um Innovation auf und neben dem Court drehen.»
In Asien hingegen scheint Roger Federer aber noch nicht überall in den Uniqlo-Kleiderläden angekommen zu sein. Das zeigt ein Stichprobentest von Nau. In Hong Kong, einer der grössten Wirtschafsmetropolen Asiens, suchen die Tennis-Fans nämlich vergeblich nach ihrem Idol.
Kein Bild und keine Figur von Roger Federer
In einer Uniqlo-Filiale Hong Kongs kennt die Verkäuferin Federer zuerst gar nicht. Ein Federer-Shirt gibt es keines zu kaufen, dafür eine Hose zur Hälfe runtergeschrieben für 25 Franken. Ein Schnäppchen. Ein Bild von Roger oder eine Pappfigur gibt es im ganzen Laden nicht zu sehen.
Erstaunlich, schliesslich hat Uniqlo mit dem Federer-Deal einen riesigen Marketing-Coup gelandet. Und Uniqlo will bald H&M und Zara als Marktführer verdrängen. Mit Federer als eines der Aushängeschilder.
Also rein in eine zweite (von 15!) Uniqlo-Filiale in Hong Kong. Auch hier gibt es keine Sportabteilung. Aber sieben (!) Federer-Shirts in den Grössen S und L – und in drei Farben verfügbar.
Seine Shirts sind von umgerechnet 38 auf nur 19 Franken runter geschrieben. Ein Spottpreis im Vergleich zu den teuren Nike-Shirts von früher.
Der fachkundige Verkäufer Hang erklärt: «Federer kennt man natürlich auch in Hong Kong. Tennis ist hier aber kein grosses Thema. Wir verkaufen seine Shirts nur an Amerikaner oder Briten. Zurzeit haben wir aber einen Lieferengpass.»
Das ganze Outfit von Roger kostet den Fan also 44 Franken. Da fehlen ja nur noch Rogers Tennissocken. Fehlanzeige!
Verkäufer Hang zu Nau: «Tennissocken haben wir leider keine. Ich kann ihnen aber schöne Baumwollen-Socken anbieten.» Die gibt es aber zum vollen Preis.
Ob Uniqlo auch in den Markt in der Schweiz eingreift, bleibt weiter offen. Eine Anfrage blieb unbeantwortet. Sein Shirt kann bei uns nicht gekauft werden, die Schuhe hingegen schon. Roger spielt weiterhin in Nike.