Roger Federer: So könnte es im Tennis für ihn weitergehen
Das Wichtigste in Kürze
- Roger Federer sagt beim Rücktritt, er liebe den Tennis-Sport und werde ihn nie verlassen.
- Möglichkeiten für neue Jobs nach dem Karriereende hat der 41-Jährige unzählige.
Seine Rücktritts-Botschaft beendet Roger Federer mit den Worten: «An den Tennis-Sport: Ich liebe dich und werde dich niemals verlassen.» Damit kündet der Baselbieter gewissermassen an, dem Tennis trotz Karriereende erhalten zu bleiben.
Gut möglich, dass er nun nach dem Laver Cup erstmal den Ruhestand mit der Familie geniesst. Früher oder später wird er aber in den Sport zurückkehren.
Als Tennis-Legende stehen ihm fast alle Türen offen. Wir haben nachfolgend einige Möglichkeiten aufgelistet.
Roger Federer als Laver-Cup-Captain?
Die naheliegendste erste neue Aufgabe für Federer wäre der Laver Cup. Er hat den Kontinente-Wettkampf zwischen Europa und dem Rest der Welt mitentworfen und ist sein grösster Promoter. Durch seinen Rücktritt an ebendiesem Event zeigt er, wie viel ihm daran liegt.
Durchaus realistisch, dass Federer den Posten von Björn Borg als Captain des europäischen Teams übernehmen wird. Welcher Star könnte in Zukunft schon Nein sagen, wenn der Maestro ruft. Ausserdem wäre Federer als Coach seiner langjährigen Rivalen Nadal oder Djokovic eine tolle Story für die Fans.
Federer könnte auch Davis-Cup-Team übernehmen
Mit dem Ende von Federers Aktivkarriere könnte sich Coach Severin Lüthi eine neue Herausforderung suchen. Der 42-jährige Berner hat sich in den letzten Jahrzehnten beste Kontakte und Referenzen im internationalen Tenniszirkus aufgebaut. Sollte er Vollzeit-Coach werden, könnte er das Amt als Davis-Cup-Captain nach 17 Jahren niederlegen.
Federer wäre ein logischer Nachfolger mit ungemeiner Strahlkraft. Als Spieler passt der Davis Cup zuletzt nicht mehr in seinen engen Terminplan. Nach dem Karriereende könnte dies nun anders aussehen. Für das talentierte Team wäre der Altmeister, der den Länder-Wettbewerb schon gewonnen hat, eine riesige Bereicherung.
Posten bei den Swiss Indoors Basel
Die Swiss Indoors und Roger Federer - das ist eine fast schon lebenslange Liebesgeschichte. 1992 und 1993 war Federer am Basler Turnier Ballkind, seine Mutter arbeitete in der Turnierorganisation bei der Badge-Ausgabe mit. Mittlerweile ist der in der Stadt Basel geborene Münchensteiner mit zehn Titeln Rekordsieger des Turniers.
Bereits vor zwölf Jahren hatte Federer durchblicken lassen, dass er Interesse hätte, falls Turnierdirektor Roger Brennwald einmal verkaufen will. Damals kam das Angebot beim anderen grossen «Roger aus Basel» nicht gut an. Auch mit 76 Jahren macht Brennwald noch keine Anstalten, aufzuhören. Doch Federer wäre ein idealer Nachfolger - oder während einer gewissen Zeit Assistent und «Lehrling».
Unterstützt Federer Schweizer Talent(e)?
Federer könnte auch einen oder mehrere der jungen Schweizer Spieler unter seine Fittiche nehmen. Schon in den letzten Jahren hat er versucht, die nachkommenden Talente zu fördern. Er lud sie zu sich ein und trainierte unter anderem mit Dominic Stricker mehrfach.
Vielleicht tritt er nach seiner Karriere ja als Mentor und Berater bei Trainings in der Schweiz auf. Aufgrund seiner Familie scheint ein Job als Vollzeit-Coach mit vielen Reisen erstmal ausgeschlossen. Den Talenten könnte er mit gelegentlichem Rat aber bestimmt schon extrem weiterhelfen.
Expertise von Roger bei TV-Spielen
Sein Jugendfreund Marco Chiudinelli hat es schon vorgemacht. Roger Federer könnte das Schweizer Fernsehen bereichern. Jede TV-Station würde Federer natürlich sofort liebend gerne nehmen.
Ein Spieler mit einer derart glanzvollen Karriere bringt auch einen grossen Erfahrungsschatz mit. Klar, dass er Spiele zum Beispiel durch seine Anwesenheit als Co-Kommentator attraktiver machen würde. Es könnte dem Interesse der Zuschauer in der grundsätzlich anspruchsvollen Nach-Federer-Fernseh-Zeit nur gut tun.
Oder sogar ATP-Präsident?
Federer fühlt sich auf jedem Parkett wohl. Neun Jahre vertrat er die Tennisprofis im Spielerrat der ATP, einige Zeit auch als Präsident. Vielleicht geht er in Zukunft ja noch einen Schritt weiter und wird einst Präsident der ATP.
Wo würden Sie Roger Federer in Zukunft am liebsten sehen?
So könnte er die Geschicke seines geliebten Sports an vorderster Front mitbestimmen. Und kaum ein anderer Kandidat hätte ein so hohes Ansehen bei den Spielern.