Schweizer Tennis-Hoffnungen ruhen auf Mama Bencic und Youngsters
Nach einem enttäuschenden Tennisjahr 2024 schöpft die Schweiz wieder Mut. Rückkehrerin Belinda Bencic und verletzungsgebeutelte Talente sollen es richten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Bilanz des Tennisjahrs 2024 lässt zu wünschen übrig.
- Diversen Talenten ist 2025 aber der Vorstoss unter die Top 100 zuzutrauen.
- Ausserdem sind mit der Rückkehr von Mama Belinda Bencic grosse Hoffnungen verbunden.
Wer Ende 2024 auf die Tennis-Weltrangliste schaut, muss das Schweizerkreuz lange suchen. Nur Viktorija Golubic (WTA 90) ist in den Top 100 vertreten. Bei den Männern ist Alexander Ritschard als Nummer 118 bester Schweizer. Nach Jahrzehnten an der Tennis-Weltspitze ist die Schweiz tief gefallen – aber es gibt Hoffnung!
Rückkehr von Belinda Bencic
Mit Belinda Bencic kehrt ein ganz grosser Name nämlich auf die Tennisbühne zurück. Die Olympiasiegerin hat eine lange Babypause eingelegt – jetzt will Mama Bencic aber neu angreifen. Bereits bei ihrer Rückkehr Ende 2024 hat sie angedeutet, weiter grosses Potenzial zu haben.
Auch der Auftakt in die neue Saison ist Bencic mit einem Sieg am United Cup gelungen. Gegen Jasmine Paolini (WTA 4) wurden ihr aber dann klar die Grenzen aufgezeigt.
Trotzdem: Bencic will zurück an die Weltspitze. An den Australian Open wird die langjährige Top-Ten-Spielerin durch ein Protected Ranking direkt im Hauptfeld stehen.
Youngsters nach Verletzungen vor Durchbruch?
Ebenfalls von einem solchen Protected Ranking macht Dominic Stricker Gebrauch. Nach Rückenbeschwerden, die ihn ein halbes Jahr ausser Gefecht setzten, verlief seine Rückkehr auf den Platz schleppend. Für den 22-Jährigen – mittlerweile nur noch Weltnummer 299 – markiert 2025 einen Neuanfang.
Den Saisonstart verpassen wird Leandro Riedi. Beim Zürcher schien sich 2024 der Knoten gelöst zu haben – er nahm Kurs Richtung Top 100.
Doch dann der Schock im September: Knieoperation und Saisonaus! Mittlerweile ist Riedi im Training zurück auf dem Platz und arbeitet am Comeback.
Die Leiden nach Knieoperation kennt der ein Jahr jüngere Jérôme Kym bereits. Er hatte diese 2023, kam im letzten Jahr aber stark zurück.
Der Aargauer zeigt sein mit Abstand bestes Tennisjahr und beendet es auf Platz 134. Genau wie Stricker und Riedi ist dem 21-Jährigen 2025 definitiv der Vorstoss in die besten 100 zuzutrauen.
Gleiches gilt bei den Frauen für Céline Naef. Mit erst 19 Jahren steht die Schwyzerin derzeit an Position 153 der Weltrangliste. Sie schloss das Tennisjahr 2024 überzeugend ab – inklusive Turniersieg beim ITF Petingen und Finaleinzug am WTA 125 in Limoges.
Wawrinka nimmt erneut Anlauf
Ein weiterer Name, den man auf der Rechnung haben sollte: Kilian Feldbausch. Die ehemalige Nummer 3 der Junioren-Weltrangliste wurde in den letzten beiden Jahren von schweren Verletzungen zurückgeworfen. Bleibt der 19-Jährige 2025 aber fit, ist vieles möglich.
Während für diese Youngsters die Karriere erst richtig startet, ist ein anderer schon seit mehr als 20 Jahren dabei: Stan Wawrinka.
Der dreimalige Grand-Slam-Champion ist die Nummer 161 der Weltrangliste, mit einer Wildcard aber erneut in Melbourne dabei. Beim 39-Jährigen heisst es für den Tennisfan 2025: einfach noch mal geniessen.