SVP-Nachbarin von Roger Federer kritisiert Streit um Seezugang
Das Wichtigste in Kürze
- Tennis-Star Roger Federer zieht nach Rapperswil-Jona auf ein Grundstück mit Seezugang.
- Die Organisation «Rives Publiques» fordert, dass der Seezugang öffentlich sein soll.
- Kein Verständnis dafür hat Nachbarin und SVP-Nationalrätin Barbara Keller-Inhelder.
Das neue Heim in Rapperswil-Jona hat Roger Federer noch nicht einmal gebaut, bereits droht aber Ärger mit der Lokalbevölkerung. Die Organisation «Rives Publiques» fordert, dass der Seezugang der Öffentlichkeit gehöre. In unmittelbarer Nachbarschaft der künftigen Fedi-Villa schüttelt man darob aber den Kopf. «Ich habe kein Verständnis für Leute, die immer noch mehr verlangen», sagt Barbara Keller-Inhelder.
«Wir können Roger Federer dankbar sein»
Keller-Inhelder ist SVP-Nationalrätin und wohnt in siebter Generation mit Seesicht in Rapperswil-Jona. Sie verweist auf die bereits existierenden 10 Kilometer öffentlichen Seezugang bei insgesamt 14 Kilometern Ufer. «Wir haben die Seebadi, das Strandbad, den berühmten Holzsteg über den See, den Strandweg und so weiter.» Das reiche doch.
Komme dazu, dass erst mit dem Namen Roger Federer der Zugang zum Thema wurde. Bbwohl das Grundstück schon seit Jahrzehnten privat sei. «Niemand hat sich je beklagt, dass man dort nicht auch noch an den See darf», erzählt Keller-Inhelder.
Wenn schon, sei es doch umgekehrt: «Wir können Roger Federer dankbar sein.» Die meisten anderen Käufer hätten wohl jeden Kubikzentimeter ausgenutzt und alles zubetoniert, um möglichst viel Profit herauszuholen.
Auch Roger Federer darf nicht alles
Wenig Verständnis für «Rives Publiques» hat auch Stadtpräsident Martin Stöckling (FDP). Zumal es nicht reiche, Uferzonen einfach öffentlich zu machen: «Es braucht Infrastruktur wie WC, Abfalleimer, und so weiter.» Nebst Privatgrund gebe es auch andere Gründe gegen einen Seezugang: «Immer wieder mussten wir wegen des Umweltschutzes sogar Wege an den See schliessen.»
So müsse denn auch nicht nur die Bevölkerung zurückstecken, sondern auch die Grundbesitzer. «Auch die Federers dürfen selbstverständlich nicht alles machen. Auf ihrem Land gibt es teilweise einen naturbelassenen Schilfgürtel, der darf nicht angerührt werden.»
Auch diesbezüglich hat Barbara Keller-Inhelder nur lobende Worte für die neuen Nachbarn. «Das Projekt Federer wird die Sicht von der Stadt her auf die Schlossbucht nicht verschandeln. Und die Schilfstreifen mit Flora und Fauna nicht beeinträchtigen. Das ist sehr positiv!»