Federer-Bezwinger Sergej Stachowski kämpft im Ukraine-Krieg gegen die Russen. Er erzählt von grauenhaften Zuständen in seiner Heimat.
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Historischer Triumph: Sergej Stachowski (l.) bezwingt Roger Federer 2013 in Wimbledon. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Roger Federer musste sich Sergej Stachowski 2013 bei Wimbledon geschlagen geben.
  • Der Ukrainer kämpft heute an der Kriegs-Front.
  • Die ehemalige Weltnummer 31 wirft den Russen Vergewaltigungen vor.
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Tränen statt Jubel, Soldaten statt Familie, Waffe statt Tennis-Schläger. Sergej Stachowski beendete Ende Januar seine Profi-Karriere. Kurz danach reist der dreifache Vater in seine Heimat, um im Ukraine-Krieg gegen Putins Truppen zu kämpfen.

«Der Mann, der Roger Federer geschlagen hat», wie er seit seinem Wimbledon-Coup 2013 genannt wird, patrouilliert durch die Strassen Kiews. Von dort aus richtete er letztens einen Hilferuf an seine Tennis-Kollegen. Unter anderem meldete sich Djokovic per SMS, Federer will mit seiner Stiftung helfen.

Sergej Stachowski
Sergej Stachowski postet auf Instagram Updates aus dem Krieg in der Ukraine.
Stako
Der 36-Jährige kämpft in seiner Heimat gegen die russische Invasion.
Stako
Sein Tennis-Racket hat er gegen eine Schusswaffe ausgetauscht.
Djokovic
Novak Djokovic bietet seinem ehemaligen Gegner Hilfe an.
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Federer hilft mit seiner Stiftung.

Stachowski erzählt von der Front: «Wir schauen, ob es russische Agenten gibt, und verhindern, dass Marodeure in Geschäfte einbrechen. Wir sind eine Gruppe von drei bis fünf Leuten», verrät er der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung».

Im Ukraine-Krieg wird abgeschlachtet und vergewaltigt

Jeder der Gruppe habe immer eine zweistündige Schicht, so Stachowski. «Dann sechs Stunden Ruhepause, dann muss man wieder zwei Stunden raus, egal ob Tag oder Nacht.»

Eigentlich hätte er nach seinem Karriere-Ende das Leben mit seiner Familie geniessen wollen. Mit dem Ukraine-Krieg kommt alles anders.

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Alle sechs Stunden geht Stachowski im Ukraine-Krieg zwei Stunden auf Patrouille. - Instagram

«Jeder ist super motiviert, aber auch wütend und bereit, sich an der russischen Armee für ihre Gräueltaten zu rächen. Für das, was sie der Zivilbevölkerung antun: Sie schlachten Familien ab, töten Zivilisten und vergewaltigen.»

Die gleichen Vorwürfe erhob kürzlich auch die ukrainische Geflüchtete Anastasia Taran. «Sie vergewaltigen Frauen und die Toten werden einfach irgendwo abgeladen.»

«Politische Unterstützung könnte grösser sein»

Stachowski ist froh, befinden sich seine Liebsten in Budapest in Sicherheit. Selbst will er aber weiterkämpfen. «Sollte die Ukraine diesen Krieg verlieren, wird sie aus allen Geschichtsbüchern getilgt werden.»

Er fordert das Ausland zu mehr Unterstützung auf, diese könnte «viel grösser sein. Man muss den Himmel über der Ukraine schliessen. Am Boden werden die Russen uns nicht schlagen. Die Ukrainer sind bereit, sich zu wehren.»

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