Wimbledon 2019: Das ist alles neu beim prestigeträchtigsten Turnier
Traditionen werden in Wimbledon grossgeschrieben. Trotzdem ändern sich in diesem Jahr ein paar wichtige Dinge. Nau hat sie zusammengefasst.
Das Wichtigste in Kürze
- Neben dem Centre Court ist in Wimbledon jetzt auch Court 1 überdacht.
- Bei 12:12 im 5. Satz gibt es neu Tiebreaks. Zudem beginnt der Spielbetrieb um 11.00 Uhr.
- Um den Plastikverbrauch zu reduzieren, wurden mehrere Massnahmen ergriffen.
Morgen Montag beginnt das prestigeträchtigste Tennis-Turnier der Welt. Titelverteidiger Novak Djokovic wird, wie es die Tradition will, den Turnierbetrieb eröffnen. Abgesehen davon gibt es für Wimbledon 2019 einige Neuerungen. Nau fasst die wichtigsten zusammen.
Court One hat jetzt auch ein Dach
Während die French Open noch nicht einmal ein Dach fertig haben, gibt es in Wimbledon bereits zwei. Neben dem Centre Court wurde auch Court One überdacht. Der Turnierbetrieb kann also in Zukunft auf zwei Plätzen weitergehen, wenn es regnet.
Nicht, dass das in diesem Jahr unbedingt nötig wäre. Für die nächsten zwei Wochen ist in Wimbledon kaum Regen angesagt.
Es wurden Tiebreaks eingeführt
Das epische Duell zwischen John Isner und Nicolas Mahut im Jahr 2010 ist den meisten Tennisfans noch in lebhafter Erinnerung. Hoffentlich, zumindest. Denn ein 70:68 im 5. Satz nach drei Tagen und über 11 Stunden Spielzeit wird es in Wimbledon nicht mehr geben.
Seit diesem Jahr gibt es nämlich auch im altehrwürdigen All England Lawn Tennis and Croquet Club Tiebreaks im fünften Satz. Allerdings nicht bei 6:6, wie es üblich ist, sondern erst beim Stand von 12:12.
Damit ist die Handhabung der fünften Sätze übrigens bei jedem Grand Slam anders.
Bei den Australian Open gibt es bei 6:6 ein Match-Tiebreak auf 10. Die French Open sind, wie immer, am innovations-langsamsten und spielen den fünften Satz weiterhin aus. In Wimbledon gibt es neu das Tiebreak bei 12:12. Und die US Open lassen bei 6:6 ein klassisches Tiebreak auf 7 spielen.
Die Hitzeregel gilt nun für alle Events
Per sofort gilt für alle Events (ausser dem Doppel) eine Hitzeregel. Nach dieser kann bei grosser Hitze eine zehnminütige Pause eingelegt werden. Für Best-of-Five-Matches zwischen dem vierten und fünften Satz, bei Best-of-Three zwischen dem zweiten und dritten. Diese Regel existierte zuvor nur für die Frauen-Matches.
Früherer Matchbeginn in Wimbledon
Neu wird in Wimbledon auf den Aussenplätzen bereits um 11 Uhr (12 Uhr Schweizer Zeit) der Spielbetrieb aufgenommen. Der Grund dafür liegt im Turnierkalender. Wimbledon findet nämlich seit 2015 eine Woche später statt als früher. Das bedeutet im Durchschnitt rund 10 Minuten weniger Tageslicht pro Tag.
Weil es in den letzten Jahren immer wieder dazu kam, dass Matches nicht fertiggespielt werden konnten, reagieren die Veranstalter nun. Zuvor begannen die ersten Spiele des Tages um 11.30 Uhr Lokalzeit (12.30 Uhr Schweizer Zeit).
Der Centre Court und der Court Nummer 1 sind von der Änderung nicht betroffen.
Keine Plastikhüllen mehr für neu bespannte Schläger
Der Kampf gegen Plastikabfall hat das Tennis längst erreicht. Nachdem Spieler wie Kevin Anderson und Stan Wawrinka sich öffentlich äusserten, versuchen viele Turniere, den Plastik-Fussabdruck zu reduzieren.
Bereits vor einem Jahr wurden Plastik-Trinkhalme bei Wimbledon verbannt. Nun geht das Turnier einen Schritt weiter. Per sofort werden neu bespannte Schläger den Spielern nicht mehr in Plastikhüllen geliefert. Das sei ohnehin unnötig gewesen, hiess es von offizieller Stelle.
Thank you @Wimbledon. A huge help in reducing our plastic use ahead of and during the fortnight 👍 https://t.co/vngDV4tMTB
— Kevin Anderson (@KAndersonATP) June 26, 2019
Das Preisgeld steigt erneut
Wie üblich wurde auch das Preisgeld erhöht, und zwar um satte 11,8 Prozent. Die Siegerin und der Sieger im Einzel erhalten umgrechnet 2,91 Millionen Franken. Der gesamte Preisgeld-Pott beträgt 47 Millionen Franken.
Bei Roger Federers erstem Triumph 2003 betrug das gesamte Wimbledon-Preisgeld übrigens rund 11,5 Millionen Franken. Als Sieger erhielt der Schweizer dabei umgerechnet rund 1,3 Millionen Franken.