Wimbledon: Russland feiert «getarnte» Siegerin Rybakina
Trotz des Ausschlusses von russischen und belarussischen Athleten in Wimbledon freut sich der russische Tennis-Verband – dank der Kasachin Elena Rybakina.
Das Wichtigste in Kürze
- Elena Rybakina feiert in Wimbledon ihren ersten Grand-Slam-Titel.
- Die 23-Jährige tritt für Kasachstan an – ist aber eigentlich Russin.
- Der russische Verband feiert Rybakinas Wimbledon-Titel entsprechend.
In einem packenden Final setzte sich Elena Rybakina (23) beim Rasen-Grand-Slam in Wimbledon gegen Ons Jabeur durch. Es ist der erste Grand-Slam-Triumph für die aktuelle Nummer 23 der WTA-Weltrangliste.
Allerdings hat der Sieg einen faden Beigeschmack: Zwar waren russische und belarussische Athleten beim Rasen-Klassiker ausgeschlossen, aber Russland feiert trotzdem. Denn Rybakina ist nur auf dem Papier eine Kasachin.
Russland feiert Rybakina-Sieg in Wimbledon
Tatsächlich ist die 23-Jährige in Moskau geboren und lebt nach wie vor dort. Für Kasachstan tritt sie nur aus praktischen Gründen an. 2018 wechselte sie die Staatsbürgerschaft, um dort von der Förderung zu profitieren.
Nun aber wird Rybakina in Russland eben als Russin gefeiert. Tennis-Verbandsboss Shamil Tarpishchev gratulierte der 23-Jährigen artig zum Grand-Slam-Triumph: «Sehr schön, gut gemacht, Rybakina! Wir haben Wimbledon gewonnen!»
Bemühungen, sich vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zu distanzieren, sucht man bei Rybakina übrigens vergeblich. Auf die Frage nach dem Krieg weicht sie aus: Ihr Englisch sei zu schlecht, um die Frage zu verstehen.