Die Spieler der NFL dürfen ab sofort während der US-Hymne nicht mehr knien. Das hat die Liga bekanntgegeben.
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Colin Kaepernick (2 v. r.) hat die Protestaktion des Kniefalls ins Leben gerufen und findet mittlerweile keinen Job mehr in der NFL. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die NFL verbietet den Spielern das Hinknien während der Hymne.
  • Diese Entscheidung hat die Liga ohne Beteiligung der Spieler getroffen.
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Spieler der nordamerikanischen Football-Profiliga NFL müssen künftig während des Abspielens der Nationalhymne stehen. Sollten sie als ein Zeichen des Protests knien, würden die Vereine bestraft, teilte NFL-Commissioner Roger Goodell am Mittwoch beim NFL-Frühjahrstreffen in Atlanta mit. Anders als bisher müssen die Spieler zur Hymne nicht mehr aufs Feld kommen, sie können stattdessen auch in der Kabine bleiben.

Hatte keine Freude an der Protestaktion: US-Präsident Donald Trump.
Hatte keine Freude an der Protestaktion: US-Präsident Donald Trump. - epa

Mit dieser Entscheidung zog die NFL die Konsequenz aus dem sogenannten Hymnenstreit, in den sich auch US-Präsident Donald Trump eingeschaltet hatte. NFL-Profis hatten während der Hymne immer wieder das Knie gebeugt, um gegen Polizeigewalt gegen Schwarze und Ungleichheit zu protestieren. Trump hatte die Spieler dafür immer wieder heftig beschimpft und die Liga zum Handeln aufgefordert.

Unpatriotische Spieler?

Den Anfang hatte am 14. August 2016 Colin Kaepernick gemacht, damals erfolgreicher Quarterback der San Francisco 49ers. Kaepernick trat eine regelrechte Welle los, der sich später auch Sportler ausserhalb des Footballs anschlossen. Die NFL fällte ihre Entscheidung ohne Beteiligung der Spielergewerkschaft. Es ist unklar, wie die Athleten reagieren werden.

Goodell erklärte, die Proteste auf dem Feld hätten leider den Eindruck erweckt, dass Tausende Spieler der NFL unpatriotisch seien: «Das ist und war nie der Fall.» Wer in der kommenden Saison auf dem Feld stehe, habe Respekt für die Flagge und die Hymne zu zeigen. Wer sich entscheide, nicht stehen zu wollen, habe bis zum Ende der Hymne in der Kabine zu bleiben. Diese Entscheidung werde es ermöglichen, sich wieder auf das Spiel und auf die Athleten zu konzentrieren, erklärte Goodell - und auf die Fans, die das Spiel geniessen wollten.

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