In Russland inhaftierte Basketballerin schreibt an Biden
Mitte Februar wird Brittney Griner in Russland festgenommen. Seither sitzt die Basketball-Olympiasiegerin in Haft – jetzt wendet sie sich an den US-Präsidenten.
Das Wichtigste in Kürze
- US-Präsident Joe Biden wird von Brittney Griner angeschrieben.
- Die US-Basketballerin sitzt in Russland wegen Drogenbesitzes in Haft.
Seit viereinhalb Monaten sitzt Brittney Griner in russischer Untersuchungshaft. Der Basketball-Olympiasiegerin wird der Besitz von Drogen vorgeworfen, ihr Prozess hat begonnen. Jetzt wendet sich die 31-Jährige offenbar in einem Brief an US-Präsident Joe Biden. Das Weisse Haus bestätigte den Eingang des Schreibens.
Griner befindet sich wegen des Vorwurfs des Drogenbesitzes seit dem 17. Februar in russischem Gewahrsam. Ihr Prozess begann am vorigen Freitag. Er wird am Donnerstag fortgesetzt, die Untersuchungshaft wurde zuletzt bis Mitte Dezember verlängert.
Griner bat Biden in dem Brief, sie und andere festgehaltene Amerikaner nicht zu vergessen. «Ich sitze hier in einem russischen Gefängnis, allein mit meinen Gedanken. Und ohne den Schutz von meiner Frau, Freunden, Olympia-Trikot oder anderen Errungenschaften, habe ich Angst, dass ich für immer bleibe.» So hiess es ihrem Brief an Biden, für den sie 2020 bei der US-Präsidentschaftswahl nach eigenen Worten gestimmt hatte.
Brittney Griner drohen bis zu zehn Jahre
Normalerweise begehe sie den 4. Juli im Kreis ihrer Familie, dort würden jene geehrt, die für die Freiheit gekämpft hätten, schrieb Griner. Sie erinnerte daran, dass ihr Vater ein Veteran des Vietnam-Krieges sei.
«Es schmerzt, daran zu denken, wie ich diesen Tag normalerweise feierte. Weil Freiheit für mich in diesem Jahr etwas ganz anderes bedeutet», schreibt Griner in ihrem Brief weiter.
Der zweimaligen Olympiasiegerin, die für Phoenix spielt, aber auch in Russland aktiv war, drohen bis zu zehn Jahre Haft. Adrienne Watson, Sprecherin der Nationalen Sicherheitsrat, äusserte sich zu dem Brief. Und verwies darauf, dass die US-Regierung mit allen Mitteln daran arbeite, Griner nach Hause zu bringen.
Die Beziehungen zwischen den USA und Russland befinden sich wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine derzeit auf einem Tiefpunkt. Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte zum Prozessauftakt Anschuldigungen zurückgewiesen, der Prozess gegen Griner sei politisch motiviert.