Die USA sind aufgewühlt, viele Sportler positionieren sich klar gegen Rassismus. Die Kommentare von Drew Brees, Quarterback in der NFL, stossen sauer auf.
Drew Brees NFL
NFL-Quarterback Drew Brees sorgt für viel Empörung. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Tod von George Floyd (†46) bei seiner Festnahme löst weltweit Betroffenheit aus.
  • Viele Sportler positionieren sich klar und deutlich gegen Rassismus.
  • Die Kommentare von NFL-Superstar Drew Brees sorgen nun für viele Empörung.
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Der Quarterback der New Orleans Saints aus der NFL, Drew Brees, hat mitten in der aufgeheizten Stimmung in den USA mit Kommentaren über protestierende Football-Spieler für Empörung gesorgt.

In einem Interview wurde der 41 Jahre alte Spielmacher gefragt, was er davon halten würde, sollten in der kommenden Saison wieder Profis gegen Polizeigewalt protestieren, so wie es 2016 schon der inzwischen nicht mehr in der NFL beschäftigte Colin Kaepernick tat, als er während der Nationalhymne auf ein Knie ging.

Colin Kaepernick rihanna
Colin Kaepernick (m.) kniet zusammen mit Eli Harold (l.) und Eric Reid (r.) während der US-Hymne. - Keystone

«Ich werde nie einer Meinung sein mit jemandem, der respektlos gegenüber der Flagge der Vereinigten Staaten von Amerika oder unserem Land ist», antwortete Brees. Seine Grossväter hätten beide im Krieg gedient und die Flagge verteidigt, führte er aus.

Auch die Bürgerrechtsbewegung in den 60ern führte Brees an. «Ist jetzt alles okay in unserem Land? Nein, ist es nicht. Wir haben noch einen langen Weg vor uns», sagte er.

Was halten Sie von den Aussagen von Drew Brees?

«Aber ich denke, wenn du da stehst und der Flagge deinen Respekt erweist mit der Hand über dem Herzen, dann zeigt das Einigkeit. Es zeigt, das wir alle im selben Boot sitzen, dass wir es alle besser machen können und Teil der Lösung sind.»

Sogar Teamkollegen in der NFL sind empört

Sein Teamkollege Malcolm Jenkins veröffentlichte daraufhin eine Videobotschaft, in der er von seinem Schmerz als schwarzer Mann in Amerika berichtete und Brees als «Teil des Problems» bezeichnete.

Drew Brees NFL
Drew Brees gehört in der NFL zu den meist akzeptierten Spielern.
NFL
Mit den Äusserungen verärgert er nun aber sogar seine Teamkollegen. Wie hier im Bild Star-Runningback Alvin Kamara.
LeBron James
Auch Basketball-Superstar LeBron James ist von Drew Brees irritiert.

In einem ersten Video, dass er nach eigenen Angaben wegen des Kraftausdruckes wieder löschte, hatte er mit den Worten geschlossen: «Es wäre besser gewesen, verdammt noch mal, die Klappe zu halten.»

«Du hast es tatsächlich immer noch nicht verstanden»

NBA-Superstar LeBron James schrieb bei Twitter: «Du hast tatsächlich immer noch nicht verstanden, warum Kaepernick auf ein Knie gegangen ist.» Das habe überhaupt nichts zu tun gehabt mit Respektlosigkeit der Flagge oder dem Land gegenüber.

Aaron Rodgers von den Green Bay Packers aus der NFL richtete seine Botschaft nicht direkt an Brees, veröffentlichte aber nach dem Interview folgende Zeilen zu einem Foto, das ihn Arm in Arm mit zwei afroamerikanischen Mitspielern zeigt: «Vor ein paar Jahren wurden wir für dieses Unterhaken aus Solidarität vor dem Spiel kritisiert. Es ging NIE um eine Hymne oder eine Flagge. Nicht damals. Nicht jetzt. Hört zu mit offenem Herzen, bildet euch und lasst dann Worte und Gedanken zu Taten werden.»

minneapolis george floyd
Ein Mann mit umgedrehter US-Flagge vor einem brennenden Gebäude in Minneapolis.
Minneapolis
Die Proteste hielten trotz Ausgangssperre an.
Minneapolis Proteste
Es wurden auch Läden geplündert.
Minneapolis Police Death Protests Columbus
Die Polizei beobachtet Demonstranten in der Innenstadt von Columbus, Ohio. Auch dort kam es zu Protesten.
Minneapolis Police George Floyd
Polizisten sichern in St. Paul, Minnesota eine Strasse. Nach dem Tod von George Floyd durch überhöhte Polizeigewalt will der Stadtrat in Minneapolis die Polizei ablösen.
Minneapolis
Wegen Protesten in Minneapolis nach dem Tod eines Afro-Amerikaners hat der Gouverneur des Bundesstaates Minnesota die Nationalgarde aufgeboten.

Das Thema Rassismus und Polizeigewalt gegen Afroamerikaner ist in den USA wieder auf der Tagesordnung, seit ein Polizist in Minneapolis in der vergangenen Woche den Afroamerikaner George Floyd (†46) mit dem Knie im Nacken zu Boden drückte.

Floyds Bitten, er bekomme keine Luft, wurden ignoriert und er wurde im Krankenhaus für tot erklärt. Seither demonstrieren im ganzen Land Menschen.

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