NFL: Vorwurf der sexuellen Belästigung bei den Washington Redskins
Erneuter Paukenschlag in der NFL: 15 Mitarbeiterinnen der Washington Redskins werfen männlichen Angestellten des Klubs sexuelle Belästigung vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Der NFL-Klub Washington Redskins sieht sich erneut in der Kritik.
- 15 Mitarbeiterinnen werfen männlichen Angestellten des Klubs sexuelle Belästigung vor.
- Auch erniedrigende Kommentare unter anderem aus der Chef-Etage sollen vorgekommen sein.
Der Druck auf die Washington Redskins wurde zu gross. Der Klub aus der NFL bestätigte vor wenigen Tagen, dass er seinen Namen ändern wird. Nun folgt gleich der nächste Eklat.
Diesmal wird den männlichen Angestellten der Franchise sexuelle Belästigung vorgeworfen. In der «Washington Post» haben fünfzehn Mitarbeiterinnen diese Anklage vorgebracht.
Emily Applegate, eine Ex-Klub-Mitarbeiterin, und die restlichen Frauen, die anonym bleiben möchten, sprechen auch von erniedrigenden Kommentaren. Diese mussten sie sich unter anderem aus der Chef-Etage gefallen lassen.
Applegate: «Schlimmste Erfahrung»
So wurden unangebrachte Textnachrichten verschickt. Auch diskutierten die Angestellten des Öfteren über ihr Aussehen. Die Mitarbeiterinnen mussten kurze Röcke tragen und die Blusen sollten einen tiefen Ausschnitt aufweisen. Im Stadion wurde den Frauen aufgetragen, mit Besitzern bestimmter Boxen zu flirten.
Applegate meinte, dass dies «die schlimmste Erfahrung» in ihrem Leben gewesen sei.
Der Klub der NFL lässt in einer Stellungnahme verlauten: «Wir sprechen zwar nicht öffentlich zu bestimmten Situationen von Mitarbeitern. Aber wenn neue Behauptungen über ein Verhalten vorgebracht werden, das gegen die Richtlinie verstösst, gehen wir umgehend darauf ein.»
Entlassungen auf Führungsebene
Klub-Besitzer Dan Snyder habe nach den Vorwürfen eine Anwaltskanzlei beauftragt. Diese untersuchte die Anklage. Bisher wurden bereits drei Angestellte aus der Führungsebene entlassen: Larry Michael (Sprecher), Alex Santos (Leiter Spielerpersonal) und Richard Mann II (Stv. Leiter Spielerpersonal).
Wie die «Washington Post» berichtet, sollen noch weitere Mitglieder entlassen worden sein.
Bereits vor kurzem stand der Klub der NFL in der Kritik. So wurde die Diskussion um den Namen der Washington Redskins erneut laut. Dies, nachdem Afroamerikaner George Floyd bei einer polizeilichen Verhaftung gestorben ist.
Amerikanische Ureinwohner empfinden den Namen der Redskins (zu Deutsch: «Rothäute») als rassistische Beleidigung. Daraufhin hat sich die Leitung entschlossen, den Namen und das Logo zu ändern.