Roethlisberger bekommt ein Extra, St. Brown Respekt

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USA,

18 Wochen Hauptrunde - das gab es noch nie. Am Ende der Regular Season gibt es überraschende Sieger, mindestens ein Bonus-Spiel für einen ganz grossen und ein Ausrufezeichen von einem deutschen Profi.

Pittsburgh Steelers Quarterback Ben Roethlisberger (7) verlässt das Spielfeld. Foto: Evan Vucci/AP/dpa
Pittsburgh Steelers Quarterback Ben Roethlisberger (7) verlässt das Spielfeld. Foto: Evan Vucci/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die längste Hauptrunde der NFL-Geschichte ist vorbei - die Karriere von Quarterback-Routinier Ben Roethlisberger dagegen noch nicht.

Am erstmals ausgetragenen 18. Spieltag in der National Football League retteten sich die Pittsburgh Steelers mit einem 16:13-Sieg nach Verlängerung gegen die Baltimore Ravens und tatkräftiger Unterstützung anderer Teams doch noch in die Playoffs. Nach 18 Jahren in der besten Football-Liga der Welt bekommt Roethlisbergers Karriere also noch mindestens eine Zugabe, wenn es in der deutschen Nacht zu Montag (2.15 Uhr MEZ) gegen die Kansas City Chiefs geht. Doch das ist längst nicht die einzige bemerkenswerte Geschichte zum Abschluss der NFL-Hauptrunde.

Raiders trotzen Widrigkeiten

Abknien, Unentschieden einsacken und gemeinsam mit dem Gegner in die Playoffs einziehen? Nicht mit den Las Vegas Raiders. Beim Stand von 32:32 gegen die Los Angeles Chargers mit nur noch wenigen Sekunden auf der Uhr riskierte das Team aus der Glücksspielmetropole den sicheren Einzug für den Sieg, gewann per Field Goal 35:32 - und ermöglichte nur deswegen auch den Steelers um Roethlisberger die kaum noch für möglich gehaltene Teilnahme an der K.o.-Runde. Für die Raiders ist es der Lohn für eine wilde Saison mit viel Turbulenzen, Kritik und dem erzwungenen Rücktritt von Trainer Jon Gruden nach sechs Spielen. Die Chargers dagegen sind trotz grandioser Aufholjagd und einer erneut beeindruckenden Leistung von Quarterback Justin Herbert raus.

Amon-Ra St. Brown Durchbruch

Für die Detroit Lions war die Saison vor allem frustrierend mit nur drei Siegen - für Amon-Ra St. Brown aber waren insbesondere die letzten Monate in seinem Debüt-Jahr in der NFL ein riesiges Ausrufezeichen. Fünf Touchdowns, 912 Yards bei 90 gefangenen Pässen und dazu einen NFL-Rekord für Rookies durch die zuletzt sechs Partien in Serie mit mindestens acht gefangenen Bällen sammelte er alles in allem. Der 22-Jährige mit deutscher Mutter, amerikanischem Vater und Pässen beider Länder ist in der Liga kein No-Name mehr. «Ich bin nicht überrascht über mich, ich weiss was ich kann, ich kenne meine Fähigkeiten», sagte St. Brown nach dem abschliessenden 37:30 gegen die Green Bay Packers. Einzig das Timing mit der starken Serie von vier Touchdowns in vier Spielen zum Ende der Saison habe ihn überrascht.

Für Brady ist das Alter nur eine Zahl

Tom Brady ist 44 Jahre alt. Dem mit sieben Super-Bowl-Siegen erfolgreichsten Quarterback der NFL-Geschichte wurde in seiner Karriere schon mehrfach nachgesagt, dass er die beste Zeit hinter sich hat - nur um seine Kritiker jedes Mal eines besseren zu belehren. Zum Abschluss der Hauptrunde durchbrach Brady die Marke von 5000 Yards an Pässen - zehn Jahre nachdem ihm das im Alter von 34 Jahren zum ersten Mal gelungen war. Nur der nicht mehr aktive Drew Brees und Brady haben diese Marke mehr als einmal in ihrer Karriere durchbrochen, älter als Brady war dabei kein Quarterback in der Geschichte der NFL.

AFC ganz ungewohnt

Nicht die Kansas City Chiefs um Quarterback-Superstar Patrick Mahomes, sondern die Tennessee Titans haben sich das einzige Freilos der AFC gesichert. Und statt auf dem letzten Platz wie noch vor zwölf Monaten arbeiteten sich die Cincinnati Bengals vor den Pittsburgh Steelers, den Baltimore Ravens und den Cleveland Browns vor auf Rang eins der AFC North und damit einem garantierten Playoff-Platz - in der American Football Conference war dieses Jahr vieles anders als es die meisten Fans gewohnt waren. Die Chiefs kostete vor allem die Schwächephase früh in der Saison die begehrte Pause am ersten Spieltag der Playoffs, die Bengals verdienten sich ihren Platz mit zehn Siegen und sieben Niederlagen vor allem dank einer starken zweiten NFL-Saison von Quarterback Joe Burrow.

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