Olympia 2024: Vergewaltiger Steven van de Velde spricht über Buhrufe
Die Teilnahme von Steven van de Velde bei Olympia 2024 sorgte für Wirbel. Jetzt spricht der verurteilte Vergewaltiger erstmals über die Szenen in Paris.
Das Wichtigste in Kürze
- Steven van de Velde vertrat die Niederlande bei den Olympischen Spielen.
- Der 30-Jährige verbrachte wegen einer Vergewaltigung 13 Monate im Gefängnis.
- In Paris wurde er ausgebuht und sagt: «Ich kann nicht ändern, was Leute über mich denken.»
Gross war der Aufschrei im Juli, als die Niederlande Steven van de Velde für Olympia 2024 nominierten. Menschenrechtsaktivisten und Fans forderten, den Beachvolleyballer von den Sommerspielen auszuschliessen.
Grund: van de Velde ist ein Sexualstraftäter.
Der heute 30-Jährige wurde 2016 verklagt, weil er in England Sex mit einer Zwölfjährigen hatte. Insgesamt verbrachte er in Grossbritannien und in seiner Heimat 13 Monate im Knast.
Die Tat nannte er später «den grössten Fehler seines Lebens». Dennoch durfte er in Paris antreten, weil sich das Internationale Olympische Komitee selbst als machtlos betitelte.
Van de Velde und sein Partner Matthew Immers erreichen bei Olympia 2024 den Achtelfinal. In all ihren Spielen werden sie vom Publikum mit Pfiffen und Buhrufen eingedeckt.
«Ich kann nicht ändern, was die Leute über mich denken», sagt der verurteile Vergewaltiger gegenüber dem niederländischen Fernsehsender «NOS».
Man könne ihn für das, was passiert ist, für immer verantwortlich machen. «Das ist ihr Recht, also akzeptiere ich das.»
Den Entscheid, trotz aller Unruhe nach Paris zu reisen, begründet van de Velde wie folgt: «Ich dachte: Das will ich nicht. Ich werde anderen nicht die Macht geben zu entscheiden, dass sie mich wegschikanieren oder loswerden können.»
Trotzdem ziehe der Niederländer ein baldiges Karriere-Ende in Erwägung, sollte die Aufregung um ihn nicht nachlassen.