Snowboard

Fabien Rohrer: So tief sass ich in der Schuldenfalle

Nau Sport
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Aare- und Kiesental,

Als dreifacher Weltmeister gehörte Fabien Rohrer (49) einst zu den besten Snowboardern der Welt. Doch auf die grosse Karriere folgte der tiefe Fall.

Fabien Rohrer
Fabien Rohrer im Jahr 2017. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Fabien Rohrer gehört zu den Legenden des Snowboard-Sports.
  • Nach der steilen Karriere ging es für den Berner bergab.
  • Heute blickt der 49-Jährige auf die schwierige Zeit zurück.

Drei Weltmeistertitel, Olympia-Vierter in Nagano und Bronzegewinner an den X-Games: Fabien Rohrer blickt auf eine äusserst erfolgreiche Karriere zurück. Doch so hoch der Berner in der Halfpipe einst flog, so tief war der Fall danach.

«Dachte, ich sei unsterblich»

Im Interview mit dem «Sonntagsblick» blickt Rohrer auf sein schwieriges Leben nach seiner Snowboard-Karriere zurück. «Ich war damals ein Stück weit abgehoben, hatte eine verzerrte Wahrnehmung und fand mich ziemlich geil», gibt er zu.

Fabien Rohrer
Gehörte zu den besten Snowboardern der Welt: Fabien Rohrer, hier im Jahr 1998. - keystone

Sein Leben war während vieler Jahre völlig durchgetaktet. Er lebte in Hotels, gab seine dreckige Wäsche an der Rezeption ab und hatte «vom normalen Leben keinen blassen Schimmer». Rohrer sagt: «Ich dachte, ich sei unsterblich.»

Auf das, was nach der Karriere folgte, sei er nicht vorbereitet gewesen. «Es trifft einen schon hart, wenn du ein Zahnrädchen bist, das angerostet ist. Und dann wirst du einfach durch ein anderes ersetzt, und du bist komplett weg», so Rohrer.

Der tiefe Fall nach dem Karriere-Ende

Erfolg, Ruhm und Geld seien viel zu schnell gekommen, «das war toxisch», so der heute 49-Jährige weiter. «Ich wusste nicht mehr, was der Sinn des Lebens ist, und hatte keine Selbstliebe mehr.»

Fabien Rohrer
Fabien Rohrer im mit Hund und Hase im Jahr 2010. - keystone

Nach seinem Rücktritt mit 25 Jahren habe er gemerkt, dass er nichts mehr auf die Reihe kriege.

Der Fall sei «leider sehr tief» gewesen, gesteht Fabien Rohrer. Auch aus finanzieller Sicht. «Ich hatte damals halt keinen Plan, einfach Rock ’n’ Roll und gewinnen. Und dann kam da plötzlich diese Steuerrechnung über 80'000 Franken, zahlbar innert zehn Tagen.»

Eines Tages sei der «Betreibungsweibel» zu ihm gekommen und habe ihm fast alles weggenommen. «Ich hatte nur noch einen Teller und eine Gabel. Und 120'000 Franken Schulden, die ich später aber bis auf den letzten Rappen zurückgezahlt habe.»

Fabien Rohrer: «Vom Rockstar-Arschloch zum guete Siech»

Später musste Rohrer gar einige Tage ins Gefängnis. Danach arbeitete er in der psychiatrischen Klinik in Münsingen. Irgendwann sei er an den Punkt gekommen, wo er sich gesagt habe: «Entweder ich sterbe jetzt oder ich kämpfe.»

Rohrer begann auf dem Bau zu arbeiten und hörte mit dem Alkohol-Trinken auf. Rückblickend sei er sogar froh, «uf d Schnurre» gefallen zu sein. «Ich habe so viel über mich gelernt. Vom Rockstar-Arschloch zum «richtig guete Siech», das ist doch eine tolle Geschichte.»

Fabien Rohrer
Fabien Rohrer ist alleinerziehender Vater von Jeremy. - Instagram

Heute führt Fabien Rohrer ein gesundes und strukturiertes Leben. Als alleinerziehender Vater von Jeremy (13).

«Ich stehe jeden Morgen um 6 Uhr auf. Erst meditiere ich, dann mache ich meine Stretching-Übungen und später im Garten eine Trampolin-Einheit. Ausserdem ernähre ich mich sehr gesund und trinke jeden Tag frisch gepressten Gemüsesaft.»

Kommentare

User #2549 (nicht angemeldet)

Ja.ja....Sipuro-Mändli......

User #5877 (nicht angemeldet)

Wers glaubt... Er war immer Sohn von Beruf! Und ja, ich kenne seine Familie!

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