Gian-Franco Kasper: «Der Frauenanteil in der FIS ist ein Problem»
Im Frühjahr legt Gian Franco Kasper sein Amt als FIS-Präsident nach 22 Jahren ab. Für die Zukunft wünscht er sich in Führungspositionen eine Frauenquote.
Das Wichtigste in Kürze
- Gian Franco Kasper wünscht sich in Zukunft im internationalen Skiverband mehr Frauen.
- Der scheidende Präsident plant dafür auch die Einführung einer Quote im Vorstand.
- Im Mai zieht sich Kasper nach 22 Jahren als FIS-Präsident in den Ruhestand zurück.
45 Jahre seines Lebens hat Gian Franco Kasper mit der FIS verbracht. Seit 22 Jahren leitet er den internationalen Skiverband als Präsident. Im kommenden Frühjahr geht diese Ära zu Ende, wenn der Engadiner sein Amt niederlegt. Den Rücktritt kündigte er Ende November an.
Es geht nur mit Quoten
Im Interview mit dem «Blick» spricht der 75-Jährige über die Herausforderungen, die sich seinem Nachfolger stellen. Eine davon wird die fehlende Balance der Geschlechter an der Spitze des Ski-Verbandes. «Das ist ein Problem», sagt Kasper über den verschwindend geringen Frauen-Anteil in der FIS. «Wir müssen es jetzt mit Quoten machen, es geht nicht anders.»
Selbst sei er kein Freund des Quoten-Denkens, eine andere Lösung findet er aber nicht. «Das Problem ist: Wir haben in allen nationalen Verbänden kaum Frauen. Unser Antrag ist, dass im FIS-Vorstand von achtzehn Sitzen im Minimum drei Frauen sein sollen.»
Ein Anfang sei schon unter ihm gemacht worden, nach seiner Wahl bestellte er Sarah Lewis zur Generalsekretärin. Dennoch fehle der weibliche Nachwuchs auch auf der sportlichen Ebene. «Im Alpinen gibt es keine einzige Trainerin für die Frauen im Weltcup, das sind alles Männer.»