FIS

Zwei norwegische Skispringer im Anzug-Skandal suspendiert

DPA
DPA

Norwegen,

Die FIS greift im Anzug-Skandal durch und suspendiert zwei norwegische Skispringer. In der Zwischenzeit haben sich andere Athleten zu Wort gemeldet.

Marius Lindvik
Darf vorerst nicht an Wettkämpfen teilnehmen: Marius Lindvik - Hendrik Schmidt/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die norwegischen Skispringer Marius Lindvik und Johann André Forfang werden suspendiert.
  • Auch drei Team-Offizielle werden von der FIS vorsorglich gesperrt.
  • In Norwegen äussern sich weitere Athleten zum Betrug im Skispringen.

Im Skandal um manipulierte Anzüge hat die FIS die beiden norwegischen Skispringer Marius Lindvik und Johann André Forfang vorläufig suspendiert.

Auch drei Team-Offizielle, darunter Cheftrainer Magnus Brevig, sind im Zuge der laufenden Untersuchungen vorerst gesperrt, wie die FIS mitteilte.

Magnus Brevig
Trainer Magnus Brevig (rechts) wird gesperrt. - dpa

In der Heimat der Norweger haben sich zudem drei Skispringer zu Wort gemeldet. Und von einer Kultur des Betrugs gesprochen.

Olympiasieger Tande: «Jeder macht es»

Norwegens Skisprung-Olympiasieger Daniel-André Tande räumt Betrug während seiner Laufbahn ein. «Absolut jeder macht es», sagte der 31-Jährige dem norwegischen Rundfunk NRK zur Manipulation der Ausrüstung.

Daniel-André Tande
Skisprung-Olympiasieger Daniel-André Tande spricht über Betrug. - dpa

Tande weiter: «Ja, ich würde es wagen, zu sagen, dass ich das einige Male getan habe.» 2018 in Pyeongchang hatte Tande Olympia-Gold mit der Mannschaft gewonnen.

Auch Ex-Skispringer gestehen Betrug

Auch die früheren Skispringer Anders Jacobsen und Johan Remen Evensen räumten Manipulationen ein. «Es ist ein hartes Wort. Betrug. Aber ich kann nicht mit meiner Hand auf meinem Herzen sagen, es nicht getan zu haben», sagte Jacobsen.

Verfolgst du den Skisprung-Weltcup?

«Denn wenn die Definition von Betrug ist, einen etwas zu grossen Anzug zu tragen, dann habe ich betrogen.» 2007 hatte Jacobsen die Vierschanzentournee gewonnen.

Das Problem ist die FIS

Dabei ging es nicht nur um illegale Veränderungen am Anzug, wie die Norweger berichteten. Auch Schuhe, Handschuhe und selbst die Unterwäsche werde manipuliert.

Tande berichtete davon, dass die Norweger 2019 ihr zu dichtes Anzugmaterial mit einer Perforationsmaschine so verändert hätten, dass sie den Luftdurchlässigkeitstest bestanden. Laut Tande hätten das diverse Nationen getan, ein anderes Team hätte sich sogar die Maschine der Norweger ausgeliehen.

FIS
Der Hauptsitz der FIS in Oberhofen BE. - keystone

Die Hauptschuld sieht das Trio beim Weltverband FIS, der mit seinen Regularien die Springer zum Betrug anrege – und nicht immer konsequent durchgreife.

«Der Grundsatz in dem Sport lautet, wenn du nicht erwischt wirst, hast du nicht betrogen», sagte Evensen. «Das ist ein Problem der Einstellung, das sich durch die ganze Skisprung-Welt zieht.»

Das Problem sei die FIS, sagte Tande. Er behauptete, Kontrolleure würden sichtbare Manipulationen nicht beachten, damit man den richtigen Sieger habe.

«Es ist das Beste für das Produkt, wenn in Norwegen ein Norweger gewinnt. Oder ein Österreicher in Österreich. Das ist allgemein bekannt», meinte Tande.

Kommentare

User #198 (nicht angemeldet)

Das gilt auch beim Biathlon.

User #5136 (nicht angemeldet)

Sofort aufhören mit diesem "Sport" braucht niemand

Weiterlesen

Skispringen
Skisprung-Skandal
skispringen trondheim Marius Lindvik
11 Interaktionen
Anzug-Skandal
Skispringen
1 Interaktionen
Skisprung-Skandal
pharmaSuisse
Über Apotheken

MEHR IN SPORT

Marcel Koller
1 Interaktionen
Wegen Schiri
Alisha
10 Interaktionen
«Gehen nach London!»
Pogba
1 Interaktionen
Doping-Sperre vorbei
New Trafford
7 Interaktionen
«Zirkus»

MEHR FIS

Fis
8 Interaktionen
Eliasch-Erfolg
Kilde Shiffrin Fis
22 Interaktionen
400-Mio.-Deal
FIS Johan Eliasch Ski
8 Interaktionen
Mega-Übernahme?
Schnee Berge Wald Klimawandel
3 Interaktionen
Abkommen

MEHR AUS NORWEGEN

Marius Lindvik Skispringen
3 Interaktionen
Nicht nur beim Anzug
Nordische Ski-WM Trondheim
11 Interaktionen
«Geschockt»
Marco Odermatt
11 Interaktionen
Ösi-Plan gegen Odi
Marco Odermatt
6 Interaktionen
Podest verpasst