Millionen-Zoff: FIS darf TV-Rechte zentral vermarkten
Einigung im Millionen-Zoff, nur die Österreicher stimmen nicht zu: Die Fis darf die TV-Rechte neu zentral vermarkten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Fis darf die TV-Rechte ab der Saison 2026/27 zentral vermarkten.
- Es wurde ein Achtjahres-Vertrag abgeschlossen.
- Die Schweiz stimmt zu, die Österreicher kämpfen jetzt im Alleingang.
Der Internationale Skiverband (FIS) und der Schweizer Skiverband (Swiss-Ski) teilen mit: Alle wichtigen nationalen Verbände ausser Österreich haben sich mit der Fis auf die zentrale Vermarktung des Weltcups geeinigt. Die Vereinbarung gilt ab der Saison 26/27.
Abgeschlossen wurde ein Achtjahresvertrag – gültig ab der Saison 2026/27 bis in den Frühling 2034.
Mitunterzeichnet haben neben der Schweiz auch Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Kanada, Norwegen, Slowenien, Schweden und die USA. Insbesondere die Schweiz und Deutschland bekämpften einst wie Österreich die von FIS-Präsident Johan Eliasch angestrebte Zentralvermarktung.
Die Österreicher kämpfen im Alleingang gegen Fis
Mittlerweile sind einzig noch die Österreicher dagegen – und kämpfen im Alleingang gegen die FIS. Vor einem halben Jahr reichte der österreichische Verband in Wien gegen die FIS Klage ein. Die Österreicher befürchten Mindereinnahmen in der Höhe von mindestens einer Million.
Solche Befürchtungen hegt der Schweizer Skiverband keine mehr.
«Wir sind sehr zufrieden mit dieser Einigung und der festen Überzeugung, dass damit ein erster grosser Schritt gemacht ist. Um den FIS-Weltcup und damit den Schneesport so weiterzuentwickeln, dass wir zusätzlich an Attraktivität gewinnen.» Das sagt Diego Züger, der Co-CEO von Swiss-Ski.
Dieses «Media Rights Centralization Agreement» entspreche den Vorstellungen des Schweizer Verbands von einer zentralen Vermarktung.
Athleten sollen mehr Preisgeld bekommen
Und so scheinen – ausser die Österreicher – alle zufrieden. «Jetzt hat der Schneesport sein Schicksal selber in der Hand.» So freut sich Eliasch, der FIS-Präsident in der Mitteilung des internationalen Verbands.
Eliasch spricht von einem «bahnbrechenden Schritt», der es ermöglicht, das Produkt weiterzuentwickeln. Und schliesslich die Preisgelder für die Athleten und Athletinnen zu erhöhen.
Wirbel um 400-Millionen-Angebot
Und auch die nationalen Verbände sind der Meinung: Nach den langen Verhandlungen werden jetzt alle vom neuen Agreement profitieren. Zuletzt wurden Änderungen am ursprünglichen Vorschlag der FIS vorgenommen. Viele dieser Anpassungen wurden auch von Swiss-Ski eingebracht.
Für die zentrale Vermarktung aller FIS-Weltcup-Veranstaltungen, mit Ausnahme derjenigen in Österreich, wird «Infront» zuständig sein. Das führende Sportmarketing-Unternehmen mit Sitz in Zug.
Auch in den Brandbriefen von Athleten in den letzten Wochen an die FIS ging es letztlich um die zentrale Vermarktung. Ein Finanzunternehmen (CVC) soll der FIS 400 Mio. Euro angeboten haben, um die zentrale Vermarktung zu übernehmen.