Marco Odermatt: «Die meisten haben auf Franjo getippt»
Vier Schweizer in den Top-Fünf, Marco Odermatt Zweiter vor Stefan Rogentin und auf Kurs zu zwei Kristallkugeln. Den Sieg holt in Kvitfjell aber ein Italiener.
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Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer belegen in der Kvitfjell-Abfahrt die Plätze zwei bis fünf.
- Marco Odermatt führt das Quartett an und greift nach zwei weiteren Kristallkugeln.
- Den Sieg müssen die Schweizer aber dem Italiener Dominik Paris überlassen.
Marco Odermatt hat acht von zehn Fingern an der grossen Kristallkugel im Gesamtweltcup. Der Schweizer Ski-Überflieger baut seinen Vorsprung auf Henrik Kristoffersen als Zweiter in der Kvitfjell-Abfahrt auf 440 Punkte aus. Der Norweger fährt nur noch die vier Technik-Rennen – damit ist Odermatt nur noch rein mathematisch einzuholen.
Das bärenstarke Schweizer Abfahrts-Team muss in Norwegen aber eine Niederlage einstecken. Zwar landen vier Schweizer unter den Top-Fünf, ausgerechnet den Platz an der Sonne schnappt sich aber Dominik Paris. Der Italiener fängt Marco Odermatt mit einem wilden Ritt noch ab und siegt mit 32 Hundertstelsekunden Vorsprung.

«Ich war brutal überrascht, der Wind hat heute ein bisschen von hinten geholfen», so Marco Odermatt im Ziel. «Der Abschnitt im oberen Teil in der Fläche ist mir nicht gelungen. Da wusste ich, jetzt muss ich Vollgas geben. Aber dass ich dann mit Grün ins Ziel komme, war dann doch überraschend.»
Dass er im Kampf um Abfahrts-Kristall gegen von Allmen vorlegen konnte, freut Odermatt besonders. «Bei diesem Rennen ist das natürlich sehr, sehr viel wert. Die meisten haben hier eher auf Franjo getippt. Aber ich wusste, dass ich bei solchen Abfahrten einen Riesenschritt gemacht habe», meint der Nidwaldner.
Marco Odermatt führt Schweizer Quartett an
Paris schlägt die Schweizer Phalanx – Dritter wird Stefan Rogentin, der 0,63 Sekunden auf Paris verliert. Für eine Schrecksekunde sorgt Weltmeister Franjo von Allmen auf dem Weg zu Rang vier (+0,83): Der Mitfavorit «verfliegt» sich am ersten Sprung, rauscht knapp an den Fangnetzen vorbei. Alexis Monney wird 0,89 Sekunden hinter Paris Fünfter.

Damit ist auch im Abfahrts-Weltcup eine Vorentscheidung gefallen: Vor den letzten beiden Rennen ist der Kampf um die kleine Kristallkugel zum Duell zwischen Odermatt und von Allmen geworden. Odermatt liegt nun 103 Punkte vor dem Weltmeister. Sind es nach der zweiten Abfahrt am Samstag mehr als 100 Punkte, hat «Odi» die kleine Kugel sicher.
Ausser den vier Schweizern kann niemand den Rückstand auf Paris unter einer Sekunde halten. Auch Justin Murisier kommt nicht an die Spitzenplätze heran, er verliert 1,54 Sekunden und landet auf Rang 15. Lars Rösti verliert 1,93 Sekunden auf die Bestzeit und reiht sich damit direkt hinter Murisier ein.

Bei Marco Kohler beträgt der Rückstand 2,73 Sekunden, für Rang 29 gibt es aber noch zwei Weltcup-Punkte. An den Punkterängen vorbei fährt Livio Hiltbrand auf Rang 37 (+3,17). Auch Gael Zulauf auf Rang 39 (+3,29) und Alessio Miggiano auf Rang 43 (+3,39) bleiben am Freitag punktelos.