Marco Odermatt Doku – Papa: «Er war früher nie der Beste»
Gesamtweltcup, Olympia-Gold, Adelboden: Marco Odermatt hat in seiner jungen Karriere schon viel gewonnen. Das war früher anders – zum Glück, sagt sein Vater.
Das Wichtigste in Kürze
- Ski-Star Marco Odermatt stand in seiner Jugendzeit nur selten zuoberst auf dem Podest.
- Vater Walti sieht darin einen Vorteil für seinen Sohn.
- Auch der 25-Jährige selbst sieht Positives: «Man bleibt motiviert und hungrig.»
Marco Odermatt ist seit Monaten schier unaufhaltsam. Der 25-Jährige aus dem Kanton Nidwalden rast von Rennsieg zu Rennsieg, von Titel zu Titel. Unter anderem den Sieg im Gesamtweltcup und an den Olympischen Spielen konnte «Odi» bereits feiern. In diesen Tagen soll es erstmals auch mit WM-Gold klappen.
Schon mit zwei Jahren stand das Supertalent erstmals auf den Ski – und wollte seither kaum anderes. Es folgten erfolgreiche Jahre als Junior, die 2018 mit fünf Goldmedaillen (!) an der Junioren-WM in Davos ihren Gipfel fanden.
Papa Odermatt: «Ein Vorteil, dass er nie der Beste war»
Doch: die Nummer 1 war Odermatt in seinen jungen Jahren eigentlich nie. «Er hatte den Vorteil, dass er nie der Beste gewesen ist», sagt Vater Walti in der Doku über seinen Sohn auf SRF. «Das ist ein sehr wichtiger Punkt: Er war immer bei den Besten dabei, aber nie der Beste.» So habe er damals auch nie eine Goldmedaille gewonnen.
Grund sei vor allem seine Entwicklung gewesen, sagt Papa Odermatt. «Er war so ein kleiner Bub, spätpubertär. Es gab immer grössere und stärkere, die auch schneller waren.» Im Nachhinein sei aber genau das «die beste Situation» gewesen, bis Odermatt 16-jährig war.
Dem stimmt Marco Odermatt selbst zu: «Ich war immer dabei, aber nie der Beste, das stimmt.» Zwar habe er sehr viele 2. Plätze herausgefahren, «aber sehr selten gewonnen». In dem Alter habe das «wohl viel ausgemacht, dass man motiviert und hungrig bleibt».
Das blieb Odermatt zweifellos. Schon 2016 holte er an der Junioren-Weltmeisterschaft Gold im Riesenslalom und Bronze im Super-G. Zwei Jahre später gab es Gold in beiden Disziplinen, dazu in der Abfahrt und der Kombination sowie mit der Mannschaft.
Marco Odermatt an Ski-WM noch ohne Medaille
An der Ski-WM in Courchevel/Méribel wartet der Saisondominator noch auf Edelmetall. Bei der Kombi absolvierte «Odi» nur den Super-G. Beim Spezialrennen landete der Nidwaldner am Donnerstag auf dem unglücklichen vierten Platz.
Bei der Abfahrt am Sonntag und vor allem dem Riesenslalom am Freitag gehört Marco Odermatt zu den Topfavoriten.